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Kölner Büttenredner TröötemannKarl-Heinz Jansen mit 91 Jahren gestorben

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Tröötemann Karl-Heinz Jansen

„Tröötemann“ Karl-Heinz Jansen

Köln – Der Tröötemann ist tot. Am frühen morgen des 1. Mai verstarb der beliebte Büttenredner Karl-Heinz Jansen (91) im Seniorenheim „Residenz am Dom“, wo er zuletzt in der Nachbarschaft von Marie-Luise Nikuta gewohnt hatte. Vor einem halben Jahr hatte Jansen einen Schlaganfall erlitten, von dem er sich nicht mehr so richtig erholt hatte. „Es ist aber ganz friedlich eingeschlafen“, teilten Tochter Ursula Sutala und ihr Ehemann mit, die ihn am Vortag noch besucht hatten. „Da ging es ihm noch ganz gut. Das Ende war zwar absehbar, aber wir hatten nicht damit gerechnet, dass es jetzt so schnell ging.“

Jansens Lebenslauf hatte der frühere Oberbürgermeister Norbert Burger mal an einer Reihe von Berufsbezeichnungen und Titeln zusammengefasst: Kölner, Flakhelfer, Soldat, Straßenbahnschaffner, Feuerwehrmann, Schiedsmann, Familienvater und Karnevalist. Mehr als 50 Jahre hatte Jansen in der Type als „Tröötemann“ - zeitweilig auch als „Radfahrer“ auf den Karnevalsbühnen in Köln und der Region gestanden und die Jecken mit seinen Pointen und frechen Sprüchen begeistert.

Nie einen Ton auf der „Trööt“ gespielt

Und das weitgehend unter Vorspiegelung falscher Tatsachen. Obwohl er stets mit einem Sousaphon um den hals auf die Bühne kam, hat er darauf – bis auf ganz wenige Ausnahmen – nie einen einzigen Ton gespielt. Erstanden hatte er das Instrument eher zufällig – entdeckt Anfang der 60er Jahre auf einem Flohmarkt in der Altstadt – für 400 Mark. Seitdem wurde die Trööt zum festen Bestandteil seines Vortrags. Da er nicht spielen konnte, hat er die Leute stets mit seiner Büttenrede unterhalten und immer wieder gedroht, dass er spielen würde. Für seine Verdienste um die „Kölsche Rede“ war er 2012 mit der Millowitsch-Medaille ausgezeichnet worden. Schon 1981 war Jansen mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden.

Tief verbunden mit den Roten Funken

Die Bühne war sein Leben. Noch vor drei Jahren war Jansen mehrfach „als Aushilfe“ bei Sitzungen aufgetreten, als einige Kollegen wegen Krankheiten ausfielen. Auch bei so genannten Nostalgie- oder Flüster-Sitzungen sowie bei den den Veranstaltungsreihen „Kölsch Milljöh“ und „Kölsche Weihnacht“ hatte er bis zum Vorjahr noch mitgewirkt. Dort vor allem in seiner Glanzrolle als komische und leicht angetrunkener Pater „Broder Bätes“.

Tief verbunden fühlte sich Jansen mit den Roten Funken, bei denen er mehr als 65 Jahren Mitglied war und dort den Spitznamen „Spreutz“ trug. Bei den Funken – damals noch unter der Leitung von Präsident Eberhard Hamacher – hatte er auch 1964 seinen ersten Auftritt auf der Gürzenich-Bühne. Mit den Roten Funken und auch mit seinem Soloprogramm ist Jansen im Laufe der Jahre fast um die ganze Welt gereist. Er war in Korea, Japan, den USA und in Namibia. „Überall haben sie über mich gelacht“, hatte er sich stets erinnert.