Die Kölner CDU hat am Montagabend den Baudezernenten der Stadt Köln, Markus Greitemann (64) mit klarer Mehrheit zu ihrem OB-Kandidaten gewählt.
Mit klarer MehrheitKölner CDU nominiert nach vielen Querelen ihren OB-Kandidaten Greitemann
Nach vielen Querelen und zwei Findungskommissionen hat die Kölner CDU am Montagabend im Gürzenich Markus Greitemann (64) zu ihrem Oberbürgermeister-Kandidaten gewählt. Der Baudezernent der Stadt Köln erhielt 235 von 256 gültigen Stimmen. Das sind 91,8 Prozent.
Zu Beginn seiner Bewerbungsrede bat Greitemann vor allem um die Loyalität der CDU-Mitglieder und wandte sich ausdrücklich an Parteichef Karl Mandl, der ihn zuletzt noch deutlich kritisiert hatte. Die Zusammenarbeit sei „großartig und ich freue mich darauf, sie fortzusetzen.“
Köln sei ein Schwergewicht in Deutschland und Europa. „Dieses Schwergewicht soll wieder glänzen. Wir haben noch viele Defizite aufzuarbeiten. Wir müssen die Schwerpunkte setzen und sagen, was geht und was nicht. Wir müssen die Stadt auch vom Menschen her denken. Die Bedarfe der Menschen müssen wir hören. Wir können es aber nicht allen recht machen“, sagte der OB-Kandidat.
Greitemann sieht Rolle des OB als „Führungskraft“
Er sehe die Rolle des Oberbürgermeisters „als Führungskraft in einem der größten Unternehmen der Stadt, einem Unternehmen, das in der Vergangenheit stark gelitten hat. In dieser Stadtverwaltung gibt es viele Mitarbeiter, die richtig gut sind“, sagte Greitemann. „Ich kann umsetzen, anpacken, lösungsorientiert arbeiten, lange zuhören, aber dann auch Entscheidungen fällen. Auch bei Dingen, die wehtun.“
Nach den vielen Querelen um den umstrittenen Parteichef Karl Mandl, der Ende 2024 zunächst im Alleingang kandidiert und dann zurückgepfiffen worden war, hatte dieser zum Auftakt an die Geschlossenheit der Kölner CDU appelliert. „Es geht um die Zukunft unserer Stadt, darum, dass wir ab September mit einer CDU-Führung im Rat und mit einem CDU-Oberbürgermeister diese Stadt regieren können. Wir wissen, wenn wir unser Programm umsetzen können, wird alles besser“, sagte Mandl.
Mit Blick auf den Bundestagswahlkampf werde die Kölner CDU den Kanzlerkandidaten Friedrich Merz auch mit seinen Plänen „gegen eine verfehlte Migrationspolitik“ „voll und ganz“ unterstützen. „Auch wir sind für Klartext. Wir sind die Problemlöser und haben heute die Chance, diesen Weg mit Markus Greitemann zu gehen.“
Mandl appellierte an die Parteimitglieder, dem Kandidaten die volle Unterstützung zu geben. „Wir sind nicht nur eine Partei, wir sind seine Partei. Mit ihm an der Spitze wird Köln sicherer und lebenswerter werden. Deshalb zeigen wir nicht nur Geschlossenheit, sondern auch Entschlossenheit“, so Mandl.
„Die Kölner CDU hat den Ernst der Lage erkannt und die Reihen geschlossen“, betonte auch Nathanael Liminski, Bezirksvorsitzender der CDU Mittelrhein und Chef der NRW-Staatskanzlei. Er forderte die CDU auf, möglichst einstimmig für Greitemann zu stimmen. Karl Mandl habe mit seinem Rückzug „umsichtig und verantwortungsvoll“ im Interesse der Kölner CDU gehandelt.
Das gelte auch für die Kandidaten Oliver Kehrl und Hendrik Biergans, die beide ihre Kandidatur zurückgezogen hatten. Greitemann werde aus diesem „Rückenwind eine Frischluftkur“ für Köln machen. Er habe Erfahrung in Wirtschaft, Verwaltung und Politik. „Bei diesem Mann stimmt der Kompass. Was will man noch mehr?“