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„Sinnbildlich für Selbstbestimmung“Kölner Comedian ist mit ihrer ersten Solo-Show „Rasiert“ auf Tour

Lesezeit 3 Minuten
Eine Frau hält sich einen Rasierer ans Gesicht.

Die Comedian Coremy ist mit ihrer Solo-Show „Rasiert“ auf Tour.

Am 26. Oktober tritt Coremy im Bürgerhaus Stollwerck auf. In ihrer Show singt und spielt sie Lieder mit humorvollen Texten.

„Wir werden Letzter“ – mit diesem Ohrwurm hat die Wahlkölnerin Coremy es im vergangenen Jahr zwar nicht zum Eurovision Song Contest geschafft, dafür aber viel Aufmerksamkeit in den sozialen Medien erreicht. Seit Anfang des Jahres ist die Comedian auf ihrer ersten eigenen Tour, am 26. Oktober tritt sie mit ihrem Programm „Rasiert“ im Bürgerhaus Stollwerck auf.

Coremy ist der Künstlername der 25-Jährigen, ihren bürgerlichen Namen wolle sie von ihrer Kunstfigur trennen. Vor zwei Jahren ist sie für ein unbezahltes Praktikum nach Köln gekommen, nachdem sie „irgendwas mit Medien“ studiert habe. Seitdem war Coremy etwa als Autorin für die „heute show“ des ZDF tätig, derzeit schreibt sie noch nebenbei für die Nachrichtensatire. Ihr Fokus liegt jedoch auf ihrem Solo-Programm.

Coremy nutzt Humor und Musik für Gesellschaftskritik

Der Name „Rasiert“ habe zweierlei Bedeutung: Einerseits bedeutet das Wort umgangssprachlich auch zerstören und wird in der Jugendsprache verwendet, wenn jemand etwas sehr gut gemacht hat. Andererseits spielt Körperbehaarung in Coremys Programm eine große Rolle, „weil es für mich sinnbildlich für Selbstbestimmung steht“. Denn Teil der heutigen feministischen Bewegung ist unter anderem, dass Frauen nicht etwa für ihre Beinhaare kritisiert werden und ihnen offenstehen soll, ob sie sich rasieren oder nicht.

Coremy nutzt ihren Humor hauptsächlich für feministische Themen, aber auch für Gesellschaftskritik darüber hinaus. „Ich weiß, dass es viele Länder gibt, in denen ich nicht so offen sprechen könnte, wie ich es hier tue“, sagt sie. Und sie sei froh, Menschen eine Stimme zu geben, die sonst weniger sichtbar in der Gesellschaft seien.

Die Zuschauerinnen und Zuschauer ihres Programms könnten von ihr außerdem „viel Musik, viel zum Mitgrölen und Mitschunkeln, Chansons, fette Bässe und leise Gitarrenklänge“ erwarten. Coremy wuchs als Tochter einer Musikerin sehr musikalisch auf, sang schon früh auf der Bühne im Kinderchor ihrer Mutter, lernte Klavierspielen und später noch weitere Instrumente. Neben der Musik sei Comedy immer eine Leidenschaft gewesen: „Ich fand es immer schon total cool, Leute zum Lachen zu bringen und wollte was mit Humor machen. Wenn man es hätte studieren können, hätte ich das gemacht.“ Irgendwann hat Coremy dann Musik und Comedy verbunden – und gemerkt, dass das gut ankommt.

Weitere Informationen und Tickets zu ihrer Tour „Rasiert“ gibt es über die Webseite von Coremy. Nach ihrem Auftritt im Bürgerhaus Stollwerck hat sie noch zwei weitere Termine in Köln: Am 28. Oktober ist die Comedian bei „Kunst gegen Bares“ im Artheater und am 2. November tritt sie bei „The Female Club“ auf. Bei der Mix-Show, die Teil des Cologne Comedy Festivals ist, präsentiert Moderatorin Jeannine Michaelsen im Gloria-Theater laut Programmbeschreibung „die besten Künstlerinnen der aktuellen Comedyszene“. Mehr Informationen dazu gibt es über die Webseite des Cologne Comedy Festivals.