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„Europäische Solidarität“Kölner Dombauhütte restauriert vier Fenster aus Notre-Dame

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Hendrik Wüst (r., CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen und der Französische Botschafter François Delattre bei der Besichtigung der Restaurierung der Notre-Dame-Fenster.

Köln – Während es im deutsch-französischen Verhältnis wegen politischer Unstimmigkeiten zurzeit knirscht, ist am Montag in Köln von hochrangigen Vertretern wie NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, der zugleich deutsch-französischer Kulturbevollmächtigter ist, und dem französischen Botschafter François Delattre die Freundschaft beider Länder beschworen worden.

Anlass war die Vorstellung eines Kooperationsprojekts: In der Kölner Dombauhütte, deren Glaswerkstatt die Gäste zuvor besucht hatten, werden vier Fenster aus der Kathedrale Notre-Dame gereinigt und restauriert. Sie waren beim verheerenden Brand des Pariser Bauwerks im April 2019 beschädigt worden.

Spendenaktion „NRW für Notre-Dame“ brachte rund eine halbe Millionen Euro ein

Schon einen Tag nach der Brandkatastrophe hatte Wüsts Amtsvorgänger Armin Laschet, der wie auch Kardinal Rainer Woelki und Domdechant Robert Kleine an der Präsentation im Domforum teilnahm, gemeinsam mit der Deutschen Unesco-Kommission die Spendenaktion „NRW für Notre-Dame“ ins Leben gerufen. Dabei kamen rund eine halbe Million Euro aus NRW und ganz Deutschland zusammen.

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Peter Füssenich, Dombaumeister, erläutert an einem Fenster aus der Kirche Notre-Dame die Restaurierungsarbeiten.

Auch der Zentral-Dombau-Verein zu Köln rief zu Spenden auf, sodass der Betrag um 200 000 Euro aufgestockt werden konnte. „Wir wollten das Geld nicht einfach überweisen, sondern dass damit etwas Konkretes verbunden wird“, sagte die frühere Kölner Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner, Koordinatorin der deutschen Hilfe beim Wiederaufbau von Notre-Dame. So entstand die Idee, Unterstützung bei der Restaurierung von Fenstern zu leisten.

Notre Dame in Paris: Wiedereröffnung im April 2024 geplant

Im vorigen April trafen die mehrteiligen Glaskunstwerke, die aus der oberen Wandfläche des Langhauses stammen und insgesamt 100 Quadratmeter groß sind, in der Dombauhütte ein. Die vielfarbigen Fenster, die abstrakte Formen zeigen, hat der Glasmaler, Grafiker und Kupferstecher Jacques Le Chevallier 1965 geschaffen. Zunächst wurden sie in einer Dekontaminationskammer vom beim Brand entstandenen Bleistaub gereinigt.

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Danach wurden die Schäden dokumentiert und die Maßnahmen festgelegt. Nun beginnt die eigentliche Restaurierung. Dazu gehört, die Scheiben weiter zu säubern, Sprünge im Glas zu kleben, Brüche im Bleinetz zu löten und die Bleirahmen zu erneuern. Im nächsten Frühjahr würden Fachkräfte der Dombauhütte die Fenster mit Unterstützung französischer Kollegen wieder einbauen, sagte Dombaumeister Peter Füssenich. Im April 2024 soll Notre-Dame wiedereröffnet werden.

Wüst sieht Aktion als Symbol der deutsch-französischen Freundschaft

Die Aktion „NRW für Notre-Dame“ sei ein Beispiel für „gelebte europäische Solidarität“ und stehe „symbolhaft für die tiefe deutsch-französische Freundschaft“, sagte Wüst. Für die Kathedrale als Teil des Unesco-Welterbes sei die gesamte Menschheit verantwortlich, betonte Maria Böhmer, Präsidentin der Deutschen Unesco-Kommission; dieser Verantwortung seien die vielen Spender und Spenderinnen in Deutschland nachgekommen. Botschafter Delattre nannte die Wiederaufbauhilfe eine „kraftvolle Illustration und großartige Konkretisierung unserer Freundschaft“.