Die Gäste erwartet eine Theaterwanderung in sieben Bildern durch die Ausstellung – einschließlich Schokoladenbrunnen.
„Ne Draum us Schokolad“Hänneschen-Theater inszeniert Wanderung durch das Schokoladenmuseum
Top-News: Wer kennt diese Frau? Auf den Titelseiten aller Kölner Tageszeitungen erscheint ein Fandungsaufruf der Kategorie: „Die Polizei bittet um Ihre Mithilfe“. Die abgebildete Person hat sich nachts verbotenerweise im Schokoladenmuseum aufgehalten und wird nun gesucht. Besondere Kennzeichen: lange blonde Zöpfe, weiße Bluse, schwarze Weste und roter Rock mit schwarzen Streifen. Da gibt es in Köln nur eine Person, auf die diese Beschreibung passt. Bärbelchen aus dem Hänneschen-Theater.
Wieso die üblicherweise besonnene und durch und durch integere Sympathieträgerin aus Knollendorf nachts im Museum war, ist die Kerngeschichte eines besonderen Angebots des Schokoladenmuseums in Kooperation mit dem Hänneschen-Theater. Unter der Überschrift „Ne Draum us Schokolad“ erwartet die Gäste eine Theaterwanderung in sieben Bildern durch die Ausstellung einschließlich Tropenhaus, gläserne Schokoladenfabrik und Schokoladenbrunnen.
Es ist ein Zwei-Personen-Stück, basierend auf einem Konzept von Hänneschen-Intendantin Mareike Marx und Manuel Rittich. Der Schauspieler, der unter anderem zum Ensemble des Metropol-Theaters gehört, spielt in dem Stück den Traumtänzer Fabio. Der ist glücklich über seinen Job als Museumsführer ist, denn er liebt Schokolade. Ebenso wie Bärbelchen, die sich nach einem Museumsbesuch im Haus versteckt hat.
An der Seite von Rittich brilliert die ehemalige Puppenspielerin Uschi Hansmann, die im Hänneschen die Figur des Bärbelchens mehr als drei Jahrzehnte geführt hat. Die beiden Schauspieler harmonieren prächtig und erzählen den „Draum us Schokolad“ mit viel Witz und Empathie. Wissenwertes über die Ausstellung wird unterhaltsam eingebunden.
Annette Imhoff, Geschäftsführerin des Schokoladenmuseums, ist begeistert. „So etwas hat es in unserem Museum noch nicht gegeben. Die Theaterwanderung bietet beste Unterhaltung, verpackt in eine typische Hänneschen-Geschichte.“ Intendantin Mareike Marx findet es spannend, Theater in anderen Räumen als den angestammten zu präsentieren. „So ist es möglich, zu zeigen, was Theater alles kann und wie vielschichtig es ist.“ Das Projekt wird finanziell von der Imhoff Stiftung unterstützt.
Viel Reue angesichts ihres Einbruchs inklusive Verzehr zeigt Bärbelchen nach ihrer Entdeckung übrigens nicht. Sie verspricht zwar, sich nicht noch einmal heimlich ins Museum zu schleichen. Aber sie habe es sehr genossen, das Schlaraffenland ganz für sich zu haben, um die wunderbaren Dinge zu betrachten und den Schkoladenduft zu genießen.
Nun ja, beim Sehen und Riechen ist es nicht geblieben. Das von einer Überwachungskamera aufgenommene Foto beweist, dass sich Bärbelchen kräftig am Schokobrunnen bedient hat. An die sechs Kilogramm habe sie gegessen, gesteht sie. Es sei aber auch eine lange Nacht gewesen.
Nicht ganz allein, aber in kleinen Gruppen bis zu 25 Personen können Besucher die besondere Theaterwanderung erleben. Sie dauert 70 Minuten, Beginn ist jeweils um 18.30 Uhr. Kinder zahlen 26 Euro, Erwachsene 29 Euro. Die Führung ist zweisprachig: hochdeutsch und kölsch. Weitere Informationen unter www.schokoladenmuseum.de