Weste und „Allahu Akbar“-RufePolizei sperrt Bahnhofsvorplatz ab – Falscher Alarm
Köln – Vier dunkelhäutige Männer in weißen Gewändern haben am Dienstagmittag einen Großeinsatz der Polizei am Hauptbahnhof ausgelöst. Beamte sperrten den Vorplatz und die Eingangshalle des Bahnhofs, insgesamt zehn Verdächtige wurden kontrolliert, am Ende stellte sich alles als falscher Alarm heraus.
Einem Reisenden war die vierköpfige Gruppe gegen 11.15 Uhr auf dem Vorplatz aufgefallen. Der Zeuge rief die Polizei. Wie ein Behördensprecher mitteilte, schilderte der Anrufer, dass die Männer lange weiße Kleidung getragen hätten, mindestens einer hätte zudem eine schwarze Weste angehabt, die der Zeuge nicht näher beschreiben konnte.
„Allahu Akbar“-Rufe laut Zeugen
Mehrfach soll aus der Gruppe heraus „Allahu Akbar“ gerufen worden sein – davon berichteten später auch weitere Zeugen. Schließlich seien die vier Männer „im Laufschritt“ in den Hauptbahnhof geeilt.
Wegen der „unklaren Lage“, so der Sprecher, habe die Polizei den Bereich weiträumig abgesperrt. In der Eingangshalle identifizierten Beamte drei der Verdächtigen. „Schon aus Eigensicherungsgründen“ hätten die Polizisten die Männer auf dem Boden gefesselt, da zunächst unklar gewesen sei, ob von ihnen eine Gefahr ausging, berichtete der Sprecher.
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Bei der weiteren Suche im Bahnhof trafen Polizisten sieben weitere Männer an, auf die die Beschreibung des Zeugen zutraf, darunter auch der vierte aus der Gruppe. Auf der Wache der Bundespolizei wurden alle zehn überprüft, befragt und mussten ihre Fingerabdrücke abgeben.
Kein strafrechtlicher Vorwurf
„Nach derzeitigem Ermittlungsstand besteht gegen die zehn Männer in Bezug auf das beschriebene Verhalten kein strafrechtlicher Vorwurf“, betonte der Polizeisprecher. Die vier Männer aus der Gruppe berichteten den Ermittlern, sie seien zuvor in einer Moschee gewesen. Vor dem Bahnhof hätten sie sich über die Rede des Imams unterhalten, dabei sei womöglich auch mal das Wort „Allah“ gefallen, aber nicht „Allahu Akbar“.
Einer der zehn Männer hatte ein verbotenes Einhandmesser dabei, er bekam eine Anzeige wegen einer Ordnungswidrigkeit. Ein anderer soll nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ früher schon vom Staatsschutz überprüft worden sein, es seien jedoch damals wie heute keinerlei Anhaltspunkte für einen terroristischen Hintergrund gefunden worden.