AboAbonnieren

22-Jähriger festgenommenRaubmord an Kölner Rentner ist offenbar aufgeklärt

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt (1)

Die Neuhöffer Straße in Deutz

Köln – Der Raubmord am 79 Jahre alten Valentin L. aus Deutz ist offenbar aufgeklärt. Die Polizei hat am Mittwochnachmittag in Bocklemünd einen 22-jährigen Mann festgenommen. Er steht im Verdacht, den vermögenden Rentner in der Nacht zum Sonntag in dessen Wohnung an der Neuhöffer Straße getötet zu haben. Der Beschuldigte sitzt derzeit in Untersuchungshaft und schweigt zu den Vorwürfen.

Täter und Opfer sollen den Samstagabend in einer Schwulenbar in der Kölner Innenstadt verbracht haben. „Ob sie sich an diesem Abend kennengelernt haben oder sich schon vorher kannten, wissen wir noch nicht“, sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Männer gemeinsam zu L. nach Hause gegangen sind. Dort soll der 22-Jährige den Rentner „mit massiver stumpfer Gewalt gegen Kopf und Hals“ getötet haben – offenbar durch Schläge und womöglich auch durch Würgen. Anschließend soll der Verdächtige die Wohnung nach Wertsachen durchsucht haben und geflüchtet sein.

Täter hinterließ seine DNA

Gegen vier Uhr fiel Freunden von Nachbarn auf, dass die Wohnungstür offen stand, sie riefen die Polizei. Die Ermittler sicherten zahlreiche DNA-Spuren des Täters in den Zimmern, auch Fingerabdrücke. „Es wimmelte da nur so von Spuren“, berichtete ein Ermittler. Dies führte letztlich auf die Spur des 22-Jährigen. Aber auch Zeugenhinweise aus der Kneipe brachten die Mordkommission entscheidend voran.Zuletzt war der 22-Jährige obdachlos. Die Fahnder trafen ihn am Mittwoch in der Wohnung seines Bruders an, in einer schmalen Wohnstraße nahe der Autobahn 1.

Bei der Durchsuchung der Wohnung fanden sie Teile der Beute, unter anderem den Laptop und den Tablet-PC des Rentners. Vor ungefähr vier Jahren hatte die Kölner Polizei schon einmal gegen den 22-Jährigen ermittelt, damals wegen Raubs. Das Verfahren war aber vorläufig eingestellt worden, weil der Beschuldigte untergetaucht war – bis jetzt. Wo und wie er die vergangenen Monaten und Jahre gelebt hat, ist nun Teil der Ermittlungen.