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AbrissDeshalb wird Köln das „Triple A“ vermissen

Lesezeit 4 Minuten
Triplea

Ende September eröffnet das Triple A wieder seine Theke - allerdings in neuen Räumlichkeiten.

  1. Im Zuge der Umgestaltung des Rudolfplatzes muss der Kölner Club „Triple A“ schließen.
  2. An der Stelle des Clubs soll ein sechsstöckiger Gebäudekomplex entstehen.
  3. Das „Triple A“ bickt auf eine fünfzigjährige Geschichte im Kölner Nachtleben zurück.

Köln – Im bekannten Kölner Nachtklub „Triple A“ hat es sich bald ausgefeiert: Im Zuge der Umbauarbeiten am Rudolfplatz wird die Partylocation abgerissen. Geplant ist ein sechsstöckiger Gebäudekomplex mit Tiefgarage, dem das Lokal nun weichen muss. Ende Mai ist Schluss: Dann schließt das „Triple A“ endgültig seine Pforten. Damit endet ein fünfzigjähriges Kapitel Nachtklub-Geschichte, eine kleine Ära im Kölner Nachtleben. Über die Jahrzehnte hinweg hatte sich die Diskothek am Rudolfplatz zu einer festen Institution für Partyfans entwickelt.

So waren die Anfänge des „Triple A“

„La Cave“, „Monopol“, „Übernacht“, „Nijinski“, „Excalibur“, „Seasons“ und „Déjà-Vu“: Mehrere Generationen tanzten in der Lokalität am Rudolfplatz unter wechselnden Namen und Betreibern. Seit 2002 war hier das „Triple A“ zuhause, rund 2200 Partys wurden seither gefeiert.

Der heutige Geschäftsführer Sven Hohmann war fast von Anfang an dabei: „Vor 13 Jahren habe ich hier meine Bewerbung zu Barkeeper abgegeben, in der ich sogar gelogen habe“, erzählt er. Von großem Erfahrungsreichtum hinter der Theke und guter Kenntnis gängiger Drinks war in seinem Lebenslauf die Rede, zugetroffen hatte das damals allerdings nichts. „An meinem ersten Arbeitstag sollte ich meinem Chef einen Cuba Libre machen. Mein Kollege an der Bar war fassungslos, als ich ihn fragte, wie das denn ginge.“

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„Es war mein Leben, meine Familie, mein Zuhause“

Heute kann Hohmann darüber lachen: In seinen 13 Jahren beim „Triple A“ ist er die Karriereleiter nach oben geklettert – von der Thekenkraft zum Geschäftsführer. Seit vier Jahren leitet er die Geschicke des „Triple A“ gemeinsam mit Ralph Hünnefeld.

„Es war keine Arbeit, es war mein Leben, meine Familie, mein Zuhause“, beschreibt der 32-Jährige seine Zeit beim „Triple A“. „Wenn man so lange und intensiv in der Gastronomie arbeitet, ist eine Trennung zwischen Beruflichem und Privatem nicht mehr wirklich gegeben. Deswegen wird es für uns alle ohne das Triple A sicher sehr ungewohnt.“

Eine Institution vor dem Aus

Hohmann, Hünnefeld und ihr Team trauern um das baldige Ende. Die Planungen für den Umbau gab es zwar schon lang, endgültig Bescheid bekamen sie aber erst vor rund zwei Wochen. „Wir beginnen langsam das Bevorstehende zu realisieren“, so Geschäftsführer Ralph Hünnefeld. „Was es schwer verdaulich macht, ist nicht unbedingt die Schließung, sondern der Abriss. Zu wissen, dass die Räumlichkeiten komplett verschwinden werden.“

Dabei stand das „Triple A“ schon einmal kurz vor dem Aus: Durch einen Kühlschrank-Brand im Jahr 2012 musste der Club zehn Monate schließen, dazu kam eine verpatzte Wiedereröffnung, die kurzfristig verschoben werden musste. „Wir haben beschlossen, dass es sich lohnt, den Club offen zu halten und weiter zu machen“, erzählt Hohmann.

Diese Promis gingen im Club ein und aus

Hinter dem „Triple A“-Pult standen DJ-Größen wie Axwell, Swedish House Mafia und Fedde Le Grand – nicht selten sogar, bevor sie Weltberühmtheit erlangten. „Wir hatten immer gute Leute, die sich mit Musik gut auskannten“, erklärt Hünnefeld das Händchen für Bookings. Doch nicht nur hinter den Turntables traf man so manches Mal bekannte Gesichter an: Von Guido Westerwelle über Sarah Connor bis hin zur Nationalmannschaft kamen so einige Gäste mit Rang und Namen zusammen.

„Als sympathischster Promi ist mir immer Dieter Bohlen in Erinnerung geblieben“, erinnert sich Hünnefeld. „Er hat sich für jeden Drink bedankt und kam sehr authentisch und höflich rüber.“ Auch Bruce Darnell kennt das Personal im „Triple A“: Den Barkeeperinnen habe er oft gezeigt, wie sie damenhaft an der Theke zu stehen haben. „Eigentlich haben wir ihn ausgebildet“, sagt Hohmann lachend.

Countdown bis zum letzten Tag

Ab sofort läuft der Countdown: Noch 39 Mal öffnet das „Triple A“ seine Türen, bei jeder Party wird nun herunter gezählt. Das Team verabschiedet sich in den kommenden Wochen mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Die letzte Nacht wird durchaus etwas besonderes werden“, verrät Ralph Hünnefeld. Ob man vom Team des „Triple A“ noch mal etwas hören wird, lässt er offen. Er prognostiziert nur so viel: „In jedem Ende steckt auch ein neuer Anfang.“

Was dem Team des „Triple A“ im Gedächtnis bleibt, erfahren Sie auf der nächsten Seite!

Und das halten die Teammitglieder von dem endgültigen Aus des „Triple A“

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Corinna Schmidt, Barchefin des „Triple A“

Corinna Schmidt, Barchefin

„Ich habe Karneval immer sehr gemocht. Zu Weiberfastnacht war ich selber zum ersten Mal privat im Triple A. Seitdem ich hier arbeite, sind die fünf Tage während des Karnevals für mich immer etwas Besonderes.“

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Sven Hohmann, Geschäftsführer des „Triple A“

Konstantin Konstantinou, Betriebsleiter

„Ich erinnere mich noch besonders gut an den Abend, an dem Moby hier aufgelegt hat. So ein netter, lieber Typ, der ein paar Wässerchen geordert und die Menge zum Kochen gebracht hat.“

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Sven Hohmann, Geschäftsführer des „Triple A“

Sven Hohmann, Geschäftsführer

„Ich habe hier unzählige besondere Abende erlebt. Aber ich erinnere mich auch an viele Morgen, an denen ich die Wände neu gestrichen habe, damit der Club abends wieder halbwegs anständig aussieht.“