Mit ihrer bereits fünften Ausstellung in der Galerie Ulf Larsson hat sich die Künstlerin dieses Mal dem Thema „Licht“ gewidmet.
„The Magic of Light“Deutzer Künstlerin zeigt in Galerie Ulf Larsson lichte Sehnsuchtsorte
Im Zickzack führt die Brücke in die Unendlichkeit, vielleicht eine Schlucht, gesäumt von einem Geländer in bunt-schillernde Pastellfarben, vorbei an spitzen Tannen und zwei Stöcken mit Blumen, die an Kirschblüten erinnern. Das Gemälde der Deutzer Künstlerin Jung Suk Ryu ist in ihrer neusten Ausstellung mit dem Titel „The Magic of Light“ in der Galerie Ulf Larsson, Schaafenstraße 10, zu sehen und verrät ihre Wurzeln, jedenfalls dezent.
Beabsichtig sei das nicht, sagt Ryu, das geschehe wohl eher unbewusst. Sie wurde in Korea geboren, lebt und malt aber mittlerweile seit 34 Jahren in Deutschland. So wurde das Werk mit dem Titel „Hike“ von einem Ausflug im Bayrischen Wald inspiriert.
Skandinavische Nordlichter und überbelichtete Zimmerpflanzen
Die Bilder der Ausstellung handeln von Sehnsuchtsorten, „solche an denen man einmal war oder die man gerne besuchen möchte“, sagt Ryu.
Aus der Erinnerung kreiert sie surrealistisch anmutende Fantasiebilder. „Das ist unsere Macht als Künstler“, betont Ryu. Man könne Orte umgestalten, Sehnsucht Ausdruck verleihen, innere Welten einfließen lassen.
Auf dem Gemälde „Northern Ligths“ ist eine skandinavische Seenlandschaft zu sehen. Überstrahlt von bläuchlichem Nordlicht, verlaufen schneebedeckte Uferstreifen in die Tiefe des Bildes, versehen mit Einstiegsbügeln, wie an Schwimmbecken.
Orte als Quelle der Inspiration
Licht spielt eine besondere Rolle in Ryus aktuellen Werken, so auch in dem für die Ausstellung namensgebenden Werk: „The Magic of Light“ zeigt Zimmerpflanzen, überbelichtet, hell leuchtend, vor einem Fenster, hinter dem sich eine düster und mysteriös wirkende Waldlandschaft auftut. Die Gegensätze Hell und Dunkel, Aufgehoben- und Verlorensein hat Ryu kontrastreich gegenübergestellt und so die Ambivalenz einer Gefühlswelt inszeniert.
Dabei bleiben die lichten Orte durchscheinend wie Traumwelten. Ihren Hintergrund hat Ryu jeweils leicht mit Ölfarben grundiert, das abstrakte Zusammenspiel der Farben dann per Airbrush-Technik mit einem Muster versehen, und im Vordergrund die konkreten Charakteristika des jeweiligen Ortes platziert.
So wirkt ihre Auseinandersetzung mit dem Thema Licht transparenter und träumerischer als vergangene Arbeiten. Zuletzt hatte sie sich mit städtischer Architektur beschäftigt, diese mit klarer Form- und Farbsprache malerisch eher verdichtet und ihnen auf diese Weise eine eigene Poesie verliehen. Besuchte Orte waren stets eine Quelle der Inspiration.
Ryu kann auf zahlreiche Einzel- und Gruppen-Ausstellungen, in Seoul, Aachen, Braunschweig, Berlin, Liverpool und anderen Städten zurückblicken. Es ist bereits ihre fünfte Einzelausstellung bei Ulf Larsson.
Ryu studierte zunächst in Korea „Freie Kunst“. Weil diese aber eigentlich eher in Europa und den USA beheimatet sei, sagt die Künstlerin, kam sie 1988 nach Deutschland und absolvierte ein weiteres Studium der „Freien Kunst“ an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig. Sie hat viele Orte gesehen. „Zuhause bin ich aber in Köln“, sagt Ryu, „da, wo ich mich wohlfühle und glücklich bin.“
Die Ausstellung „The Magic of Light“ ist bis zum 6. Dezember in der Galerie Ulf Larsson, Schaafenstraße 10, zu sehen.
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 14 bis 18 Uhr, Samstag 12 bis 16 Uhr