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Diskussionsrunde in KölnWas tun gegen Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt?

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Ein Schlüssel steckt einem Türschloss.

Wohnen ist ein Grundbedürfnis. Aber an bezahlbaren Wohnraum zu kommen, wird immer schwerer. (Symbolfoto)

Der Runde Tisch für Integration lädt am Dienstag (16. Juli) zu einem Gespräch über rassistische Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt ein.

Bezahlbarer Wohnraum ist knapp und heiß umkämpft. Es gibt vermutlich wenige Kölnerinnen und Kölner, die keine Anekdote davon erzählen können, wie man für eine überteuerte Wohnung mit Scharen anderer Mitbewerber in einem Treppenhaus steht. Auch dass dieser Kampf mit einem arabisch klingenden Nachnamen oder dunkler Haut noch einmal bedeutend schwerer ist, würde wohl kaum jemand bezweifeln.

Das Problem ist also klar – aber wie bekämpft man Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt? Dem Kölner Verein „Runder Tisch für Integration“ zufolge fehlt es vor allem an Information und systematischer Untersuchung. Eine Initiative des Vereins soll das nun ändern.

Ferda Ataman zu Gast bei Diskussionsrunde

Am Dienstag (16. Juli) befasst sich eine Diskussionsrunde mit dem Thema. Zu Gast ist mit Ferda Ataman die Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung. Der aktuelle Jahresbericht ihrer Behörde zeigt: Nie zuvor gab es mehr Meldungen wegen rassistischer Diskriminierung als im vergangenen Jahr. Ataman fordert deswegen eine Reform des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes. Weitere Diskussionsteilnehmer in der Runde sind Vertreterinnen und Vertreter des Mietervereins Köln, des Kölner Flüchtlingsrats und des Antidiskriminierungsbüros.

Neben der Reform soll es in dem Gespräch auch um die Ergebnisse einer Studie gehen, die der Runde Tisch in Auftrag gegeben hat. Demnach sind viele Menschen in Köln von Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt betroffen. Es haben nicht nur 40 Prozent aller Kölnerinnen und Kölner eine internationale Geschichte, auch viele Menschen, die seit mehreren Generationen hier wohnen, werden Opfer rassistischer Diskriminierung, berichtet der Verein in einer Pressemitteilung.

„Mit dieser Initiative richten wir eine Botschaft an die Vermieterinnen und Vermieter, die privaten und die institutionellen, sich mit diesem Missstand zu befassen und für mehr Fairness und Chancengerechtigkeit zu sorgen. Wir erwarten von der Stadtgesellschaft, dieses Thema zu diskutieren, und dabei die Stimmen der Betroffenen zu hören“, sagt Wolfgang Uellenberg-van Dawen, Sprecher des Runden Tisches.

Die Veranstaltung findet am Dienstag, dem 16. Juli, um 18 Uhr in der Karl-Rahner-Akademie in der Nähe des Neumarkts statt. Der Eintritt ist kostenlos.