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Jenseits von Pasta und AmoreItalienisches Kulturfestival findet im November in der Südstadt statt

Lesezeit 3 Minuten
Alessandro Palmitessa Foto von Roberto Cifarelli

Alessandro Palmitessa organisiert das Italienische Kulturfestival.

Das Festival „Italiana Kulturbrücke am Rhein“ bietet im November verschiedene Veranstaltungen ganz unterschiedlicher Art.

Klischees überwinden und eine kulturelle Brücke zwischen Italien und anderen Kulturen schlagen – das will das Festival „Italiana Kulturbrücke am Rhein“. Von Samstag, 2. November, bis Samstag, 30. November, findet es 2024 bereits zum zehnten Mal statt. Es bietet acht Veranstaltungen: Konzerte, Liedermacher, Weltmusik, Super-Film, Musik und Geschichten unter dem Motto „Jenseits von Pasta und Amore“.

Das erste Festival fand 2008 statt, initiiert vom Musiker Alessandro Palmitessa. Seither organisiert der Künstler, der seit 1997 in der Südstadt lebt, die Veranstaltung regelmäßig. „Oft herrschen Klischees über die italienische Kultur, aber die ist sehr viel mehr als Mandoline und Spaghetti, als dolce vita und bella Italia. Das wollen wir zeigen“, sagt der 55-Jährige.

Festival präsentiert verschiedene Stilrichtungen

Bei der Zusammenstellung des Programms legt er Wert darauf, Künstler zu finden, die in ihrem Rahmen etwas Besonders bieten, wie zum Beispiel Liedermacher, die nicht dem gängigen Klischee eines Liedermachers entsprechen. „Wir sind nicht auf eine bestimmte Stilrichtung festgelegt“, sagt Palmitessa, der eine Ausbildung in Jazz und klassischer Musik hat und Saxofon und Klarinette spielt.

Die in Deutschland lebenden italienischen Künstler sollen einen Dialog zwischen deutschen, italienischen und den Kunstschaffenden anderer Herkunftsländer herstellen, so Palmisetta. Zudem soll das Festival Künstler aus Italien präsentieren, die in der deutschen Kulturszene noch nicht so bekannt sind, obwohl sie über ein großes Potenzial und viel Auftrittserfahrung in Italien verfügen. „Das Festival will auch ein Sprungbrett für diese Künstler und Künstlerinnen sein“, sagt Palmisetta.

Finanzierung mit viel Unterstützung

Das Festival koste rund 20.000 Euro, so Palmisetta. Bei der Finanzierung wird er vom Kulturamt der Stadt Köln unterstützt, ebenso von der Bezirksvertretung Innenstadt, dem Café Sur und dem Weinladen Zwölfgrad in der Südstadt. Ebenfalls der Verein „Mondo Aperto – Offene Welt“ und der Verein Südstadtleben der Lutherkirche unterstützen die Veranstaltung, indem sie Räumlichkeiten bieten und Werbung machen.

In den vergangenen Jahren unterstützte auch das Italienische Kulturinstitut das Festival finanziell. „Das haben sie dieses Jahr nicht gemacht, weil sie sagten, sie seien zu sehr mit der Frankfurter Buchmesse beschäftigt, wo Italien Gastland ist. Das finde ich sehr schade“, bedauert der Palmisetta. Zumal die Kosten für das Festival noch nicht gedeckt seien. „Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei, damit möglichst viele Besucher kommen können. Ich werde aber um Spenden bitten“, so Palmisetta.

Eigentlich würde er das Festival gerne noch größer machen, aber das sei vom finanziellen und zeitlichen Aufwand her nicht möglich, berichtet er. „Es ist sehr viel zu organisieren. Die Künstler finden und anfragen, Fördermittel beantragen, die Öffentlichkeitsarbeit, die Künstler vom Flughafen abholen und betreuen, bei allen Veranstaltungen dabei sein – ich hätte noch viele Ideen, aber das ist nicht umzusetzen“, beschreibt Palmisetta.

Großes Galakonzert in der Lutherkirche

Die Veranstaltungen in diesem Jahr finden vor allem in der Südstadt statt. Den Auftakt macht ein Theater-Musikabend in italienischer Sprache im Mondo Aperto, Zugweg 22, mit dem Titel „Non sono favole per bambini – Es sind keine Märchen für Kinder“.

Ein weiterer Musikabend ist dem bekannten, vor 25 Jahren verstorbenen, italienischen Liedermacher Fabrizio De André gewidmet. Ein Highlight des Festivals ist das „Galakonzert“ am Donnerstag, 28. November, in der Lutherkirche mit dem Menschen Sinfonie Orchester unter der Leitung von Palmitessa und dem Kunst-Salon-Orchester unter Leitung von Klaus, dem Geiger, mit Gästen, unter anderem mit Richard Bargel. Das komplette Programm des Kulturfestivales ist auf www.festival-all-italiana.de zu finden.