Bei der Nacht der Hotellerie konnten Schülerinnen und Schüler Ausbildungsberufe der Hotelbranche praxisnah erleben.
Nacht der Hotellerie in KölnWaffeln am Stiel und Angeberwissen im Dorint
Eine Berufsorientierungsveranstaltung mit Hotel-Flair: Bei der Nacht der Hotellerie im Dorint-Hotel am Heumarkt hatten 20 Partner, darunter Hoteliers, Gastronomen und Bildungsträger, einen Rahmen geschaffen, in dem Jugendliche eine Ausbildung im Hotel authentisch erleben konnten. Dazu gab es zahlreiche Erlebnis-Workshops, in denen die Schülerinnen und Schüler von Auszubildenden und erfahrenen Fachkräften begleitet wurden.
Die 17- jährige Dima Omar, Schülerin des Geschwister-Scholl-Berufskollegs, informierte sich über die Arbeit an der Rezeption: „Ich glaube, das ist etwas für Menschen, die mit Stress umgehen können. Ich kann mir wirklich gut vorstellen, als Rezeptionistin in einem Hotel zu arbeiten. Die Berufsmesse ist mal was anderes, vor allem wie schön alles gemacht wurde.“ Für Jason Gieser war der Cocktail-Workshop das Highlight. Dabei lernten die Jugendlichen ein wenig „Angeberwissen“ über Rezepturen und mischten mit Profi-Equipment alkoholfreie Cocktails. „Die Drinks zu mixen war gut, und die Süßigkeiten an der Candy-Bar waren auch cool“, sagte der Schüler.
Kölner hat die Hotel-Messe erfunden
Schülerin Habiba Özkan hatte vor Ort gleich erste Kontakte mit Hoteliers geknüpft und ein Praktikum gesichert. „Das ging schnell und die waren sehr nett.“ Ebenso beeindruckt war sie von der gut besuchten „Live Cooking“-Station, bei der Köche ihr Handwerk präsentierten. Dort wurden Waffeln am Stiel gemacht und mit verschiedenen Toppings versehen.
Björn Trenkwälder, Mathelehrer am Geschwister-Scholl-Berufskollegs, beklagte die sinkende Popularität der Hotel-Branche bei den Schülern: „Es ist bedenklich, dass die Berufe im Hotel- und Küchenbereich immer weniger werden. Vor zehn Jahren hatten wir Hauswirtschaftsmeister an der Schule. Jetzt nicht mehr.“ Er sieht in Veranstaltungen wie der „Nacht der Hotellerie“ eine Chance, gegen diesen Trend zu steuern.
Erfinder der Veranstaltung, die in mehreren Städten stattfindet, ist der gebürtige Kölner Jan Steffen, Geschäftsführer einer Personalmarketing-Agentur. Er stieg selbst als Hotelfachmann auf und arbeitet heute in der strategischen Unternehmensentwicklung. „Als gebürtiger Kölner bin ich besonders stolz, dass wir die Nacht der Hotellerie ein weiteres Mal in meiner Heimat ausrichten dürfen. Es ist eine tolle Gelegenheit, junge Menschen für die Hotellerie zu begeistern“, sagt Jan Steffen. Man müsse aber ehrlich und transparent informieren. Die Texte auf seiner Website hat er von Jugendlichen lesen und korrigieren lassen. An diesem Abend jedenfalls war das Interesse an einer Hotel-Ausbildung bei vielen Schülerinnen und Schülern geweckt.