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Kölner SüdstadtLateinamerikanische Gruppe zum ersten Mal im Karnevalsdienstagszug dabei

Lesezeit 3 Minuten
Karina Mendoza und Katrin Neiffer

Karina Mendoza und Katrin Neiffer (Adriana Ampuero ist nicht im Bild) freuen sich auf den Südstadtzug, bei dem erstmals eine lateinamerikanische Gruppe mitgeht.

In Köln leben viele Südamerikaner. Dieses Jahr bilden sie erstmals eine eigene Karnevalsgruppe im Südstadtzug am Veilchensdienstag.

„Es bedeutet uns unglaublich viel, dass wir im Südstadtzug mitgehen. Es ist eine Ehre, und für uns wird damit ein Traum wahr“, erzählen Karina Mendoza, Adriana Ampuero und Katrin Neiffer begeistert. Zum ersten Mal geht in diesem Jahr eine lateinamerikanische Gruppe im Dienstagszug in der Südstadt mit. Dafür gesorgt hat der Verein „Wasi – Kölle“, den die drei Frauen 2023 gegründet haben. „Durch die Teilnahme am Südstadtzug möchten wir die kulturelle Vielfalt, die Musik und Tänze Südamerikas mit den Kölner teilen“, sagt Mendoza.

Südamerikanische Vielfalt

Mit rund hundert Menschen unter anderem aus Ecuador, Bolivien, Kolumbien und Brasilien werden die Südamerikaner am Veilchensdienstag durch die Südstadt und das Vringsveedel ziehen. „Jedes Land bildet eine eigene Untergruppe mit eigenen Trachten, eigener Musik und eigener Tanzchoreografie, die es jeweils 15 Minuten lang zeigen wird. Dann haben wir noch eine Generalchoreografie für die ganze Gruppe“, berichtet Mendoza. Die Teilnehmer tragen keine Kostüme, sondern landestypische Trachten, die sie extra für den Zug bei einem Verleiher in Bonn gemietet haben.

Ampuero und Mendoza sind Cousinen und kommen aus Guayaquil, einer ecuadorianischen Hafenstadt. Sie leben seit 20 Jahren in der Südstadt. Neiffer kommt ursprünglich aus Lindlar und wohnt ebenfalls seit 20 Jahren in der Südstadt. Über ihre Kinder haben sich die drei Frauen vor einigen Jahren kennengelernt.

„Wir haben uns gefragt: ‚Wieso gibt es eigentlich keinen lateinamerikanischen Verein in Köln?‘ Und so kamen wir auf die Idee, ‚Wasi – Kölle‘ zu gründen“, schildern Mendoza und Neiffer. „Wasi“ ist Quechua, eine indigene Sprache, die in den Anden Südamerikas gesprochen wird, und bedeutet „Haus“. „Wir haben den Namen gewählt, weil Köln jetzt unser Zuhause ist“, erklärt Mendoza, die mit einer Gebäudereinigungsfirma selbständig ist. Ampuero arbeitet als Kinderbetreuerin in einer Ganztagsschule und Neiffer als Buchhalterin.

Straßenfeste, Lesungen, Tanzveranstaltungen

„Wasi – Kölle“ hat 2023 und 2024 bereits jeweils ein Straßenfestival auf dem Severinskirchplatz auf die Beine gestellt, mit Essen, Folklore, Tanz und Musik. Ebenfalls hat der Verein schon – unter anderem – mehrere Lesungen und kleinere Tanzveranstaltungen organisiert.

„Wir möchten die lateinamerikanische Kultur in Köln fördern und auch Musikern, Schriftstellern und unterschiedlichen Künstlern einen Raum geben“, sagt Ampuero. Derzeit hat der Verein acht Mitglieder. „Wir haben bisher noch nicht viel Werbung gemacht, aber in diesem Jahr wollen wird das angehen“, erläutert Neiffer.

Für ihre Treffen und Innen-Veranstaltungen kann der Verein die Räume von Mexico Sport´s Bar am Chlodwigplatz nutzen. „Das ist eine Riesenunterstützung. Wir haben zwar noch nicht viele Mitglieder, aber viele Menschen im Hintergrund, die uns unterstützen“, freut sich Mendoza.

Bald will „Wasi – Kölle“ auch eine kostenlose Familienberatung auf Spanisch anbieten. Die drei Vereinsgründerinnen sind Südstädterinnen mit Haut und Haar. „Wir lieben Köln, aber vor allem die Südstadt. Wir lieben das Multikulturelle und die Offenheit hier. Auch die Nähe zum Rhein ist toll“, sind sie sich einig. „Von daher war es uns ein Herzensprojekt, im Südstadtzug mitzugehen. Es ist ein entspannter Veedelszug und wie wir finden, der schönste Zug in Köln“, meinen Mendoza, Ampuero und Neiffer.


www.wasikoelle.com