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Nach Feuer in LeipzigWie sicher ist das Kölner Riesenrad am Schokoladenmuseum?

Lesezeit 2 Minuten
Riesenrad am Schokoladenmuseum

Riesenrad am Schokoladenmuseum im Juli 2024

Ein Riesenrad hatte in Leipzig am Wochenende Feuer gefangen. Wie sicher sind die Fahrgeschäfte? Experten haben eine klare Meinung.

Am vergangenen Samstagabend hat ein Riesenrad in Leipzig Feuer gefangen. 60 Menschen wurden verletzt, mehr als 20 mussten in einem Krankenhaus behandelt werden. Seitdem beschäftigt viele Menschen die Frage nach der Sicherheit von Riesenrädern. In Köln steht in der Nähe des Schokoladenmuseums seit vielen Jahren ein Riesenrad. Der Betreiber und mehrere Experten treten Sorgen entschieden entgegen.

Feuerwehren in NRW sind ähnliche Vorfälle nicht bekannt

„Das war auf jeden Fall ein Einzelfall“, sagt Christoph Schöneborn, Landesgeschäftsführer vom Verband der Feuerwehren in NRW, über den Vorfall in Leipzig. Aufgrund des Vorfalls in Leipzig habe er gestern noch mit einigen Kollegen telefoniert. Vergleichbare Unfälle in Nordrhein-Westfalen seien nicht bekannt.

Die geringe Anzahl an Unfällen in Fahrgeschäften würde für deren Sicherheit sprechen, auch wenn man ein gewisses Risiko natürlich nie ausschließen könnte. Der Fall in Leipzig werde aktuell noch untersucht. „Was aber die allgemeine Bewertung angeht, sehen wir überhaupt keine erhöhte Gefahr“, sagt Schöneborn.

Regelmäßige Kontrollen von Riesenrädern

Riesenrad am Schokoladenmuseum von der Seite

Kölner Riesenrad am Schokoladenmuseum im Juli 2024

Riesenräder und Fahrgeschäfte müssen sich in Deutschland strengen Kontrollen unterziehen, sagt Linda Roy, Pressesprecherin des TÜV-Verbands. Hierbei unterscheidet man zwischen festen Riesenrädern, die alle ein bis zwei Jahre überprüft werden und abbaubaren, die als fliegende Bauten bezeichnet werden. Letztere muss die Bauaufsicht zusätzlich nach jedem erneuten Aufbau abnehmen. „Die Anforderungen in Deutschland sind sehr hoch, da muss sich keiner Sorgen machen“, sagt Roy.

Hinzu kommt, dass die Betreiber jeden Tag einen Sicherheitscheck machen müssen. Das Personal muss zudem darauf achten, dass alle Fahrgäste sicher sind. Dafür müssen die Mitarbeiter angewiesen sein und im Notfall eingreifen können. Das mache Fahrgeschäfte und Riesenräder hierzulande sehr sicher. „Ich würde weiterhin in jedes Riesenrad steigen“, sagt die TÜV-Sprecherin.

Auch Betreiber von Kölner Riesenrad gibt Entwarnung

Auch der Betreiber es Kölner Riesenrads, Willi Kipp, gibt Entwarnung. Er betreibt aktuell drei Riesenräder, ein viertes befindet sich im Bau. Das Riesenrad am Kölner Schokoladenmuseum wurde 2017 gebaut und steht seit 2020 an seinem jetzigen Platz. In all der Zeit sei es zu keinerlei Vorfällen gekommen. „Was da in Leipzig passiert ist, kann ich mir nicht erklären“, sagt Kipp. Schon seit 35 Jahren ist er in der Branche tätig.

Riesenräder seien auch deshalb so sicher, weil darauf sehr geachtet würde. Zur Abnahme nach jedem Aufbau kämen auch weitere Sicherheitsvorkehrungen, wie Feuerschutzmaßnahmen. Feuerlöscher sind für alle Fälle immer da. „Das Riesenrad wird zudem jeden Morgen gewartet und täglich überprüft“, so Kipp weiter, „im Endeffekt ist ein solcher Vorfall so wahrscheinlich wie ein Flugzeugabsturz, womöglich sogar noch unwahrscheinlicher“.