Die Organisation des Sommerblut Kultur-Festivals erfolgt in barrierefreien Räumlichkeiten auf der Follerstraße in der Kölner Südstadt.
Büro mit StrahlkraftSommerblutfestival findet neues Hauptquartier in Kölner Südstadt

Sommerblut-Gründer Rolf Emmerich hat sich im Georgs-Viertel bereits eingelebt.
Copyright: Thomas Dahl
Ein Drama: Mitten in den Vorbereitungen zum 22. Sommerblut-Kulturfestival (30. April bis 11. Mai) sahen sich die Initiatorinnen und Initiatoren mit der Auflösung des Mietvertrags zur Nutzung von Büroräumlichkeiten konfrontiert. Zwölf Jahre lang organisierten Festivalgründer Rolf Emmerich und sein Team in der Metzer Straße 20 das interkulturelle und inklusive Event als im November letzten Jahres die Kündigung aufgrund des Immobilienverkaufs erfolgte.
„Ich dachte, dass kann nicht wahr sein. Wir waren zwar auf Veränderungen vorbereitet, aber nicht in dieser sensiblen Zeitspanne“, erinnert sich Emmerich. Über eine Annonce fand sich jedoch schnell Ersatz: Mit einer kulturbegeisterten Hauseigentümerin auf der Follerstraße 95–97 wurde ein unbefristeter Vertrag unterzeichnet, der auf rund 100 Quadratmetern barrierefreie Arbeitsräume für das zehnköpfige Veranstalter-Team bietet.
Sommerblutfestival in neuen Räumlichkeiten
Die Finanzierung des Büros erfolgt durch Geldmittel des Kölner Kulturamts im Rahmen der sogenannten „Konzeptionsförderung“. Dafür stehen dem Festival 50.000 Euro pro Jahr zur Verfügung. „Dafür sind wir sehr dankbar, aber es deckt nicht die Kosten für die Realisierung des Unterfangens. Uns fehlen für 2025 noch circa 50.000 Euro. Das müssen wir irgendwie schaffen“, so Emmerich. Dennoch sei das diesjährige Festival nicht gefährdet.
Unter dem Leitgedanken „Demokratie“ sind 18 Projekte aus den Bereichen Schauspiel, Musik, Tanz sowie Ausstellungen mit nahezu 300 beteiligten Künstlerinnen und Künstlern an etwa 20 städtischen Orten geplant. An der neuen Adresse habe man sich bereits nach kurzer Zeit eingelebt. „Die Leute aus dem Kwartier bleiben vor der Glasfassade stehen, um zu sehen, wer hier ist. Sie sind positiv neugierig. Es ergeben sich jeden Tag Gespräche. Man kann sagen, dass wir hier herzlich begrüßt worden sind“, berichtet Rolf Emmerich.
Das „Sommerblut-Festival der Multipolarkultur“ besteht seit 2002. Bisher kam es zu 21 Auflagen. Die Veranstalter legen besonders viel Wert auf die freie Zugänglichkeit der Veranstaltungen für alle Menschen. Im vielfältigen Programm sind Hilfen für Personen mit Geh-, Hör- oder Sehbehinderung verankert.
Das letztjährige Motto lautete „Eat the borders“. Gründer und Festivalleiter ist Rolf Emmerich. Die Reihe wurde 2007 mit dem Kölner Tanzpreis und 2012 mit dem Kölner Innovationspreis Behindertenpolitik ausgezeichnet. 2018 und 2019 erfolgten Nominierungen für den Kölner Theaterpreis.