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Belgisches ViertelInitiative gegen Ballermann-Nächte

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Am Abend zugemüllter Treff für Hunderte junger Menschen, tagsüber eine Stadt-Idylle: der Brüsseler Platz

Innenstadt – Über Lärm und Schmutz besonders in den Abendstunden ärgern sich zahlreiche Bürger rund um den Brüsseler Platz schon seit Jahren. Jetzt melden sich auch die Anwohner aus den umliegenden Straßen zu Wort – mit einem ganz ähnlichen Tenor: „Wir sind nicht gegen Partys und Vergnügen“, sagte Gabriele Schwietering von der Initiative Maastrichter Straße. „In manchen Nächten ist es aber der reine Terror hier.“ Die Partygänger machen „aus unserem Viertel einen Ballermann“. Als neuralgische Punkte macht Schwietering unter anderem die Maastrichter Straße, Brüsseler Straße, Brabanter Straße sowie die Moltkestraße aus.

Damit es nicht schlimmer wird, wollen gleich vier Initiativen aus dem Belgischen Viertel zusammenarbeiten. Die Interessengemeinschaft Belgisch Grün, die Initiative Maastrichter Straße, Pro Stadtgarten und das Bürgerbüro Brüsseler Platz fordern gemeinsam eine Erhaltungssatzung für das Gebiet zwischen Aachener Straße und Bismarckstraße. Durch das Papier wären Nutzungsänderungen von Geschäften und Wohnungen genehmigungspflichtig. Sinn dieses baurechtlichen Instrumentes ist es, Anwohner vor baulichen Veränderungen in ihrem Umfeld zu schützen. Neue Kneipen, Kioske und Diskotheken wären mit einer solchen Satzung nicht mehr so einfach wie in der Vergangenheit einzurichten. Langfristiges Ziel der Initiativen ist ein Bebauungsplan für das Viertel, den es derzeit nur für die Genter Straße gibt.

Nun will die Bezirksvertretung Innenstadt die Forderung in ihrer nächsten Sitzung am 11. Juli mit einem Dringlichkeitsantrag unterstützen. CDU und Grüne haben bereits signalisiert, das Papier zu unterzeichnen: Damit wäre eine Mehrheit im Gremium sicher. Bezirksbürgermeister Andreas Hupke unterstützt das Vorhaben: „Wir müssen eine effektive Lösung finden, damit die negativen Veränderungen im Viertel aufhören.“ Auch CDU-Fraktionschef Bernhard Mewenkamp äußerte Verständnis für die Anwohner.