Bezirksvertretung der Kölner InnenstadtMieter wollen im Kartäuserwall bleiben
Köln-Innenstadt – Im Streit um die Gewerberäume am Kartäuserwall 18 zeigt sich das Theater der Keller kompromissbereit. Das Theater benötige nicht zwingend alle Räume, teilten Vertreter der Einrichtung mit. Das Theater bemüht sich um die Räume, weil sie ihren angestammten Spielort in der Kleingedankstraße verlassen müssen. Der Eigentümer dort hat ihnen gekündigt.
Bislang waren die Werkstätten, Büros und Proberäume am Kartäuserwall 18 an Bewohner des Selbsthilfeprojekts vermietet, das das gesamte Haus seit der Sanierung in den 1990ern verwaltet. Die Mietpreisbindung für die Gewerberäume läuft in diesem Jahr aus. Der Vermieter, die ehemals landeseigene und heute börsennotierte Immobilienfirma LEG, hat ihnen gekündigt und die Räume dem Theater angeboten.
Verhandlungen über Mietvertrag
Derzeit verhandelt das Theater über einen Mietvertrag. Ein Bauantrag für den Umbau der Räume samt Keller sei in Arbeit. Die Fraktion der Linken hatte das Thema auf die Tagesordnung der Sitzung der Bezirksvertretung Innenstadt gesetzt. Alte und neue Mieter in spe trafen sich dort zum Austausch. Zur Überraschung der bisherigen Mieter sagte Ralf Elster, Schatzmeister des Trägervereins des Theaters und CDU-Ratspolitiker, eine Anmietung von Büros und Räumen für die Werkstatt des Theaters in anderen Gebäuden in der Nachbarschaft sei sicher möglich. „Wir hören das zum ersten Mal“, sagte Muriel Gonzales Athenas, eine der Bewohnerinnen des Hausprojektes.
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Michael Scheffer, Die Linke, warf den Theaterleuten – anwesend waren neben Elster auch der Vorsitzende des Verein Ulrich Wackerhagen und der Intendant Heinz Simon Keller – vor, von der Situation zu profitieren. „Sie hätten Solidarität zeigen können“, sagte er. „Wir sind nicht ursächlich für die Kündigung“, stellte Elster klar. Er sah die Verantwortung bei der LEG als Vermieter. Ein Vertreter des Unternehmens war aber nicht anwesend. Auf die Frage, ob das Unternehmen an die bisherigen Mieter zu neuen Konditionen vermieten würde, antwortete eine Sprecherin der LEG schriftlich: „Diese Frage stellt sich zu diesem Zeitpunkt nicht“.
Die Mieter wiesen in der Sitzung darauf hin, dass frühere Nutzer wie das Schwulenzentrum Schulz Konflikte mit den Nachbarn verursacht hatten. Es habe immer wieder Lärmbelästigung gegeben. Das Gebäude sei dafür nicht geeignet. Offen blieb, ob die Bestimmungen aus der Milieuschutzsatzung den bisherigen Mietern der Gewerberäume nutzen könnten. Die Stadt ist dabei, eine solche Erhaltungssatzung auszuarbeiten. Michael Müller von den Linken vertrat die Auffassung, die Instrumente seien schon im Vorgriff verfügbar, um Veränderungen aufzuhalten. Ob sie auch auf Gewerberäume anzuwenden sind, blieb allerdings offen.