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„Craftbeer Corner Coeln“Fünf Kölner eröffnen die erste Craftbeer-Kneipe der Stadt

Lesezeit 3 Minuten

Lukas Damm, Andi Smolen, Marc Robens, Michel Kligge (v.l.) - Heri Ruyange fehlt auf dem Bild - in ihrer Craftbeer-Kneipe

Innenstadt – Kürzlich haben sich am Rande der Altstadt fünf junge Männer angesiedelt, die sich bestens mit Bier und dessen Umdrehungen – sprich: Promillegehalt – auskennen. Marc Robens (29) , Andi Smolen und Heri Ruyange (beide 27), Michel Kligge (30) und Lukas Damm (24) sind Freunde – auch Freunde des Bieres.

Als „kölsche Jungs“, wie sie sich empfinden, mögen sie natürlich Kölsch. Aber eben nicht nur dieses. Deshalb gibt es in ihrem Lokal gegenüber des Gürzenich 15 Zapfhähne, aus denen ständig verschiedene Sorten sprudeln. Außerdem gibt es etwa 70 verschiedene Flaschenbiere.

Würzig, schokoladig, gepfeffert

Was Vielfalt betrifft, dürften die Freunde sich damit die Top-Position in der Stadt erobert haben. Ferner hatten sie als erste den Mut, in der Heimatstadt des Kölsch eine Craftbeer-Kneipe zu eröffnen; einen Laden also, der ausschließlich Biere kleiner unabhängiger Brauereien anbietet: ob fassgereiftes Strong Ale aus England oder ein im Geschmack cremig-schokoladiges Porter aus Estland, Gewürzbiere wie das Steam Works Cucumber Ale aus Kanada, das Weizenbier mit weißem Kampot-Pfeffer oder das Veedels Ale, ein unfiltriertes Bier nach kölscher Brauart.

Mit vier Prozent Alkoholgehalt ist die deutsche Berliner Weisse BRLO geradezu das Mineralwasser unter den Bieren – verglichen mit dem norwegischen Lervig 3 Bean, einem Stout mit 13 „Umdrehungen“. Hier ist man schon im Bereich eines kräftigen Weines, „wobei man bei dem den Ethanol stärker schmeckt“, betont Robens. Er hat vor acht Jahren in Hürth einen Getränkehandel übernommen, diesen mehr und mehr zum Fachmarkt aufgebaut, ständig neue Biersorten aufgenommen, bis es etwa 500 waren.

Von der Idee einer eigenen Gastronomie bis zur Realisierung vergingen jedoch noch einmal zwei Jahre. Auch deshalb, weil das einstige Martins-Eck, indem sich zuletzt ein ungarisches Restaurant befand, viel Restaurierungsarbeit erforderte. „Allein viermal streichen, um die Wände wieder weiß zu kriegen“, bemerkt Kligge lachend.

Als Spezialisten für handwerklich gebrautes Bier war es den Freuden wichtig, im Lokal ebenfalls selbst Hand anzulegen. Das obere Geschoss ist noch in der Mache, die Räumlichkeiten unten schlicht und durch das alte Mauerwerk auch behaglich.

Bemerkenswert finden die neuen Gastronomen, die alle nebenbei noch einen Beruf haben, dass die Gäste bei ihnen diskutieren und über Bier fachsimpeln anstatt aufs Smartphone zu starren. Die Biere kosten (0,3l) zwischen 2,50 und 7 Euro. Ein Probierset mit fünf Sorten (jeweils 0,1l) kostet zehn Euro. Demnächst wird die Kölner Tasty Pasty Company ihre englischen Pasteten zum Bier anbieten.Susanne HengesbachCraftbeer Corner Coeln, Martinstraße 32, 50667 Köln. Öffnungszeiten: montags bis donnerstags 18-24 Uhr, freitags und samstags 17-1Uhr sonntags 18-10 Uhr.