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Autofreie Zone in KölnÜberraschende Wende im Streit um die Deutzer Freiheit

Lesezeit 2 Minuten
Auf einer Straße prangt riesengroß das Piktogramm für Fußgängerzone. Rechts sind Stühle und Tische eines Cafés zu sehen, Radler und Fußgänger sind auf der Straße unterwegs.

Die Deutzer Freiheit, so wie sie sich die Initiative Deutzer Auto-Freiheit vorstellt.

Im Streit um den Verkehrsversuch auf der Deutzer Freiheit ist in der Bezirksvertretung eine sogenannte „Anpassung“ beschlossen worden.

Die unendliche Geschichte über die Deutzer Freiheit ist um ein weiteres Kapitel reicher. Wieder einmal befasste sich die Bezirksvertretung Innenstadt mit der Einkaufsmeile im Rechtsrheinischen, auf der seit vergangenem Sommer der Autoverkehr weitestgehend untersagt ist. Und fasste Beschlüsse, verbunden mit der Hoffnung, die Autobefürworter und deren Gegner zu versöhnen.

Bei Enthaltung von CDU und FDP beschlossen die übrigen Bezirksvertreter einstimmig eine Anpassung des sogenannten Verkehrsversuchs. „Der Abschnitt 5 wird versuchsweise für den motorisierten Verkehr als Einbahnstraße in Richtung Gotenring geöffnet. Die dortigen Stellplätze sowie weitere zwölf in der Graf-Geßler-Straße werden tagsüber in Kurzzeitparkplätze umgewandelt. Zusätzlich wird der Radverkehr durch geeignete Maßnahmen wirksam entschleunigt.“ Abschnitt 5 beschreibt den Bereich zwischen Gotenring und Graf-Geßler-Straße.

Deutzer Freiheit soll für Taxis freigegeben werden

Der Beschluss geht zurück auf einen Vorschlag der Interessengemeinschaft Deutz, die die Geschäftsleute vertritt. Die Abschnitte 1, 2 und 3 zwischen der Mindener Straße und der Neuhöfferstraße bleiben für den Autoverkehr gesperrt. Auch die Initiative Deutzer (Auto-) Freiheit kann mit dem Beschluss leben. Die Aktivisten schlagen darüber hinaus vor, die Freiheit während der Anlieferzeiten für Taxis freizugeben, um Senioren eine zusätzliche Möglichkeit zu eröffnen, Ziele auf der Straße zu erreichen.

Die Initiative sammelt derzeit in Gesprächen Vorschläge. Geschäftsleute könnten kooperieren, zentral platzierte Transporthilfen zur Verfügung gestellt und Straßenmöbel zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität aufgestellt werden. CDU und FDP scheiterten in der Bezirksvertretung mit ihrem Antrag, Abschnitt 5 für den Zweirichtungsverkehr zu öffnen und auch in Abschnitt 1 zwischen Mindener Straße und Tempelstraße Autos zuzulassen. Mario Schmitz von der CDU-Fraktion: „Die anderen Parteien demonstrieren, dass sie an keinem funktionsfähigen Kompromiss interessiert sind. Leidtragende sind weiterhin die Anwohner und die Geschäftsleute.“