Nutrias lassen sich auch immer wieder am Kölner Rheinufer erspähen. Eine Begegnung mit ihnen ist nicht ungefährlich.
„Lebensraum am Rhein lange erobert“Normalerweise im Kölner Norden angesiedelt – Nutria in Deutz gesichtet
„Beim Joggen am vergangenen Sonntagabend (5. November) habe ich in Höhe der Drehbrücke in Köln-Deutz ein Tier entdeckt, das ich zunächst für eine fette Ratte hielt“, erzählt „Kölner Stadt-Anzeiger“-Leserin Alice Wittrock.
Doch ein zweiter Blick sowie eine Google-Recherche hat schließlich gezeigt: Bei dem optisch einer großen Ratte ähnelnden Tier handelt es sich um ein Nutria, ein Nagetier, welches vor allem an Ufern von Flüssen, Seen und Teichen lebt.
Nutria-Sichtungen in Köln: Viele Tiere leben in der Flittarder Rheinaue
Eine Sichtung von Nutrias in Köln ist erstmal nicht ungewöhnlich. Vor allem in der Flittarder Rheinaue haben es sich zahlreiche Biberratten, wie sie auch genannt werden, gemütlich gemacht. In Bonn gehören die Tiere mittlerweile schon zum gewohnten Panorama beim Blick auf die Rheinaue. Dies hat in der Vergangenheit in der ehemaligen Bundeshauptstadt bereits zu Debatten rund um die Jagd des Nagers geführt.
Dass ein einzelnes Nutria nun in Köln-Deutz aufgetaucht ist, ist auf den ersten Blick dennoch überraschend. „Auch wir waren erstaunt, dass dieses eine Tier plötzlich dem Zentrum so nah gekommen ist“, erklärte eine Sprecherin des Nabu (Naturschutzbund Deutschland) Stadtverbandes Köln auf Nachfrage. Doch Nutrias seien eben mobile Tiere und könnten hin und wieder mal auf Entdeckungstour gehen.
Nutrias in Köln: Sichtungen in Rheinnähe sind nicht außergewöhnlich
Die Kölner Jägerschaft teilt auf Anfrage mit, dass zuletzt allerdings immer mal wieder Tiere entlang des Rheins gesichtet wurden, auch in Deutz und Porz. „Sie haben den Lebensraum am Rhein schon lange erobert“, erklärt eine Sprecherin dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. In Köln habe man bislang allerdings keine großen Probleme mit den Tieren – anders als in Bonn oder Leverkusen, wo die Nutrias bereits zu sehr an den Menschen gewöhnt seien und als Krankheitsüberträger, für etwa Salmonellen oder Streptokokken, potenziell gefährlich sein können.
In Deutschland ist die Art inzwischen großräumig verbreitet. Die größten Verbreitungsgebiete der Tiere, die zwischen drei und sechs Jahren alt werden können, finden sich vor allem in Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen und Brandenburg, aber eben auch im Ruhrgebiet und der Rheinebene. (red)