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Mittlerweile wieder entferntDas hatte es mit der Pinguin-Skulptur am Deutzer Rheinboulevard auf sich

Lesezeit 2 Minuten
Pinguinfigur auf Aussichtsbalkon am Rheinboulevard in Deutz

Laut einer Tafel sollte der Pinguin an die Toten bei den Gezi-Park Protesten in der Türkei erinnern.

Eine Pinguin-Skulptur in Deutz führte in den vergangenen Tagen zu Erstaunen. Das steckt dahinter.

Einige Fußgänger und Fußgängerinnen haben vermutlich nicht schlecht gestaunt, als sie in den vergangenen Tagen am Deutzer Rheinboulevard spazieren gegangen sind. Eine Pinguin-Skulptur auf dem Aussichtsbalkon „Schinkenkessel“ hatte die Aufmerksamkeit vieler Kölner und Kölnerinnen erregt. Dahinter steckte allerdings keine Werbung für den Zoo.

Wie der „Förderverein Historischer Park Deutz“ auf Facebook schrieb, sei der Pinguin in der Türkei Symbol für die Gezi-Proteste 2013: Damals protestierten zahlreiche Bürger und Bürgerinnen in der Türkei gegen die Regierung Recep Tayyip Erdoğans. Eine Blindenschrift-Tafel in türkischer Sprache in der Nähe des Pinguins wies genau darauf hin. Übersetzt bedeute die Inschrift: „In Erinnerung an diejenigen, die bei den Gezi-Protesten ihr Leben verloren haben.“

Im Hintergrund der Pinguin

Die Plakette mit Blindenschrift in türkischer Sprache.

Wer den Pinguin aufgestellt hat, ist noch unklar. Die Stadt Köln reagierte mit einer Ordnungsverfügung unter Androhung einer Geldbuße. Der Pinguin sollte bis Freitag, 12. Mai, entfernt werden – so lange dauerte es aber dann doch nicht, denn bereits am Dienstag (9. Mai) war der Pinguin verschwunden.

Grüner Zettel der Stadt Köln

Ordnungsverfügung den Pinguin zu entfernen

Köln: Pinguin am Deutzer Rheinboulevard führt zu Diskussionen

In der Diskussion um den Pinguin in der Deutzer Facebookgruppe zeigen viele Nutzerinnen und Nutzer Verständnis für den Pinguin: Bald seien ja Wahlen in der Türkei und der Pinguin störe niemanden, schreiben mehrere. Der Pinguin ließe sich als Symbol für den Protest gegen Präsident Erdoğan verstehen.

Für die Wahlberechtigten im türkischen Ausland endet die Abstimmung zur Parlaments- und Präsidentschaftswahl 2023 am Dienstag, 9. Mai. Nach aktuellem Stand muss Präsident Erdoğan um seine Wiederwahl fürchten und liefert sich ein enges Rennen mit Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu. In der Türkei selbst findet die Wahl am Sonntag, 14. Mai statt. (cy/ft)