Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

DrogenkuriereMehr als ein Kilo Kokain im Körper

Lesezeit 2 Minuten

Auf der Röntgenaufnahme aus einem früheren Fall erkennt man Bodypacks im Darm eines Drogenkuriers. (Archivbild)

Innenstadt – Eine Drogenschmugglerin ist am 30. September im Hauptbahnhof mit einer rekordverdächtigen Menge Kokain im Körper festgenommen worden. Der Zoll gab den Fall jetzt bekannt. Die 45-Jährige hatte 100 Bodypacks geschluckt, die insgesamt ein Kilogramm Kokain enthielten. „Die Menge entspricht dem Volumen von vier Packungen Puderzucker“, sagte Gerd Plinz vom Hauptzollamt Köln.

Die Frau war mit einem zweiten Drogenkurier (29) unterwegs. Beide stammen aus der Karibik und waren in einem Zug aus Amsterdam. Der 29-Jährige hatte 32 Bodypacks geschluckt, in denen 320 Gramm Kokain waren. Das  Rauschgift hat einen Straßenverkaufswert von  rund 100 000 Euro.

Tödliches Risiko für Kuriere

Die beiden Kuriere, die sehr gut gekleidet und mit Trolleys unterwegs waren, sind zufällig in eine Kontrolle geraten. Zwei Zollbeamte kontrollierten alle Insassen des Zuges. Beide Kuriere verneinten die Frage, ob sie verbotene Gegenstände oder Drogen mitführen würden. Ein Drogentest reagierte aber  positiv auf Rauschgift. Der Test erkennt auch kleinste Spuren von Kokain, die beispielsweise beim Verpacken des Stoffs an die Finger der Schmuggler und darüber in ihre Körper gelangen. Beim Röntgen im Krankenhaus wurden die Bodypacks  schließlich sichtbar.

Es ist eine beliebte Methode unter Drogenschmugglerin, das Rauschgift in Päckchen zu packen und zu schlucken. Für die Bodypacks werden häufig Kondome verwendet. Die Kuriere gehen ein tödliches Risiko ein. Löst ihre Magensäure eine Verpackung auf, kommt es innerhalb kürzester Zeit zum Organversagen.  „Es reicht meist schon, wenn ein Päckchen undicht ist“, sagt Gerd Plinz. Die beiden Drogenkuriere sind in Haft. Ihnen drohen Gefängnisstrafen von bis zu vier Jahren.