Explosion in der Kölner InnenstadtMieter des Tonstudios ist bekannter Kölner Rapper
Köln – Mieter des Tonstudios, in dem am Montagabend zwei Propangasflaschen explodiert sind, ist nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ der Rapper Niko B. Der 28-Jährige gehört zu den beiden Schwerverletzten, die ins Krankenhaus gebracht wurden. Die Polizei stellte in dem Tonstudio an der Straße Burgmauer erhebliche Mengen Marihuana, aber auch andere Chemikalien sicher. Inwieweit auch sie zur Drogenproduktion verwendet wurden, wird nun geprüft.
„Die Polizei geht davon aus, dass die Explosion in Zusammenhang mit der Verarbeitung der Betäubungsmittel steht“, sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer. Was die Männer genau mit den Propangasflaschen gemacht haben, ist noch nicht bekannt, beide sind nicht vernehmungsfähig. Dass es möglicherweise um mehr ging als Marihuana, lassen die Fotos vermuten, die der Rapper auf seinem Instagram-Account hochgeladen hat. Zu sehen sind chemische Substanzen und Geräte, die auf ein ausgewachsenes Drogenlabor schließen lassen. Auch Schmuck und eine Jacke mit der Aufschrift „Crack Family“ sind zu sehen.
Haftstrafe hinter sich
Gegen die verletzten Männer wird wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittel-Gesetz und „fahrlässiger Herbeiführung einer Sprengstoff-Explosion“ ermittelt, wie es im Amtsdeutsch heißt. Mit Sprengstoff haben sie jedoch laut Bremer nicht hantiert.
Niko B. hat bereits eine sechsmonatige Haftstrafe hinter sich, wie er in einem Interview einräumte. Diese Erfahrung soll er in einem seiner Alben verarbeitet haben. Einem größeren Publikum wurde er vor wenigen Jahren als Kandidat der Vox-Serie „Cover my Song“ bekannt.
Laut Polizei diente das Tonstudio nicht nur zur Tarnung, sondern wurde tatsächlich auch zur Musikproduktion genutzt. Gegen 19.30 Uhr wurden Anwohner durch einen Knall aufgeschreckt. Die beiden Männer retteten sich schwer verletzt aus dem Gebäude. Sie wurden in die Klinik in Merheim gebracht. (cht, kra)