Bürgerzentrum im AgnesviertelAlte Feuerwache kündigt Klagemauer-Aktivist Walter Herrmann
Köln – Das Bürgerzentrum Alte Feuerwache hat dem selbst ernannten Aktivisten Walter Herrmann gekündigt. Herrmann stellt mit Unterbrechungen seit Januar 1991 Papptafeln auf der Domplatte auf, die Installation ist als Kölner Klagemauer bekannt.
Seit 2004 konzentriert sich der 76-Jährige mit seiner Kritik auf die Politik Israels und rechtfertigt den Terror der palästinensischen Hamas. Einen Großteil seiner Installation lagert er in der Feuerwache. Der Verein des Bürgerzentrums wollte Herrmann schon vor einigen Jahren kündigen, scheiterte aber seinerzeit am Votum der Mitglieder. Nun wurde ihm auf Antrag von Diana Siebert (Die Grünen) gekündigt, mit 14 zu zehn Stimmen bei drei Enthaltungen.
Dem Verein geschadet
„Die Kündigung erfolgt, weil Herrmann dem Verein geschadet hat“, sagt Hans-Georg Lützenkirchen, Vorstandssprecher der Alten Feuerwache. Herrmann hatte Vereinsmitglieder, auch den Hausmeister des Bürgerzentrums, öffentlich beleidigt und mit einer Papptafel gegen ihn demonstriert. Der Aufforderung, den ihm zugewiesenen Platz für sein Inventar zu nutzen, hatte er sich mehrfach widersetzt.
Dass Herrmann mit seiner Installation vor der Hohe Straße „antisemitische Klischees bedient“, habe zwar nicht zur Kündigung geführt, so Lützenkirchen. „Die Dinge gehören aber zusammen, weil er das Image der Feuerwache beschädigt und längst kein ernstzunehmender politischer Aktivist mehr ist.“
Die jüdische Gemeinde hatte der Feuerwache in der Vergangenheit antiisraelische und antijüdische Tendenzen vorgeworfen. Walter Herrmann und zwei ihm nahestehende Vereinsmitglieder haben angekündigt, sich gegen die Kündigung zu wehren.