Nur fünf weitere von insgesamt 312 Baubereiche sind im April beendet worden. Eine Analyse soll einen neuen Zeitplan hervorbringen.
„Unzureichender Baufortschritt“Sanierung der Kölner Bühnen holt keine Termindefizite auf
Das Tempo der Sanierung der Kölner Bühnen ist auch im April viel zu langsam. Nur weitere fünf von 312 Baustellenbereichen am Offenbachplatz sind erst fertiggestellt. Damit sind insgesamt 125 Bereiche vollendet, das entspricht 40 Prozent. Allerdings sind nicht alle Areale gleich groß, die Aussagekraft dieser Statistik ist also ein Stück weit begrenzt.
Die Bühnen-Verantwortlichen sprechen in ihrer Mitteilung zum monatlichen Bericht von einem „unzureichenden Baufortschritt“. Darin heißt es auch: „Kernproblem bleiben die fehlenden Kapazitäten im Trockenbau, so dass die aktuell anstehenden Verlegungen der Elektrotrassen aufgrund von Anpassungsbedarf und fehlender Vorleistungen nicht im geplanten Tempo vorankommen.“
Termin nach hinten verschoben
Wie berichtet, hat die Kölner Stadtspitze um Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) am 3. Mai die geplante Fertigstellung am 28. Juni abgesagt. Schon zuvor war sie wegen Problemen auf der Baustelle vom 22. März nach hinten verschoben worden.
Damit ist völlig unklar, wann Oper, Schauspiel, Kleines Haus und Kinderoper wieder eröffnen. Seit Juni 2012 läuft die Sanierung am Offenbachplatz, Oper und Schauspiel spielen seit Jahren im Rechtsrheinischen. Zwischen der Fertigstellung und der Eröffnung braucht es einige Monate, um den Spielbetrieb vorzubereiten. Ursprünglich sollte die Eröffnung nach drei Jahren Sanierung im November 2015 stattfinden.
Im Monatsbericht heißt es: „Die Maßnahmen zur Intensivierung der Bautätigkeit greifen bisher nicht im gewünschten Umfang. Es konnten keine Termindefizite aufgeholt werden.“
Kritische Analyse folgt
Wann die Spielbetriebe wieder in die Innenstadt zurückkehren, hängt auch am neuen Terminplan ab, den die Bühnen-Verantwortlichen momentan nach einer Analyse der Probleme erarbeiten.
Der Technische Betriebsleiter Bernd Streitberger sagte: „Wir haben bedauerlicherweise mehrfach erlebt, dass das geplante Bau-Tempo nicht umzusetzen war und Meilensteine deshalb nicht erreicht wurden. Diese kritische Analyse ist deshalb unumgänglich, damit das Projekt mit dem neuen Zeitplan dann ins Ziel kommt.“ Bei der Pressekonferenz von Reker am 3. Mai war die Rede davon, das werde einige Wochen dauern.
Denn da der Technische Betriebsleiter Bernd Streitberger nach einem Schlaganfall wegen gesundheitlicher Probleme Ende Juni ausscheidet, übernimmt Baudezernent Markus Greitemann formal seine Aufgabe. Auf der Baustelle selbst wird der externe Projektmanager Jürgen Marc Volm tätig sein. Volm ist in ähnlicher Funktion für den Anbau an das Wallraf-Richartz-Museum verantwortlich.