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Feuer in Kölner SüdstadtErmittler suchen weiterhin nach der Brandursache

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Das Haus in der Severinsmühlengasse

Köln – Eine Woche nach dem verheerenden Brand mit zwei Toten in einem Mehrfamilienhaus in der Straße An St. Magdalenen ist die Feuerwehr in der Nacht zum Mittwoch erneut zu einem Brand in die Südstadt ausgerückt. Diesmal hatten Gegenstände in einem Keller des Annohauses an der Severinsmühlengasse Feuer gefangen. Fünf Menschen wurden leicht verletzt.

Das dreigeschossige Gebäude ist Teil einer Anlage, in der unter anderem wohnungslose Menschen betreut werden und einen Schlafplatz finden. Der erste Notruf ging um 4.21 Uhr bei der Feuerwehr ein. Mehrere Menschen, so hieß es, befänden sich noch im Gebäude und könnten sich selbst nicht retten. „Vor Ort wurde ein ausgedehnter Kellerbrand festgestellt“, sagte Einsatzleiter Andreas Bierfert. Große Mengen lebensgefährlichen Brandrauchs hätten sich im ganzen Gebäude ausgebreitet. „Fünf Menschen mussten mit Brandfluchthauben gerettet werden“, berichtete Bierfert – spezielle Masken mit Atemschutzgerät, das giftige Gase aus der Luft herausfiltert.

Alle fünf Bewohner erlitten leichte Rauchgasvergiftungen und wurden vor Ort von einem Notarzt behandelt. Anschließend begleiteten Rettungswagenbesatzungen sie in Krankenhäuser, wo sie über Nacht zur Beobachtung blieben.

„Enormer Schaden“

Während der Löscharbeiten stand ein Betreuungsbus der Feuerwehr für weitere unverletzte Bewohner bereit. „Mehrere Einsatztrupps waren notwendig, um den Brand nach gut einer halben Stunde zu löschen“, sagte Einsatzleiter Bierfert. Der entstandene Schaden sei „enorm“, er bewege sich im fünfstelligen Bereich, schilderte Albert Becker vom Annohaus dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Im Keller seien Arbeitsräume der Haustechnik untergebracht. Vieles sei zerstört worden, Abwasserleitungen aus Plastik schmolzen in den Flammen. „Der Keller ist erstmal nicht nutzbar, er wird jetzt instand gesetzt“, sagte Einrichtungsleiter Becker. Die übrigen Bereiche und Wohnräume im Haus seien nicht beschädigt worden. Die Polizei ermittelt nun die Brandursache. Hinweise auf Brandstiftung liegen bislang nicht vor. Es gehe alles in Richtung technischer Defekt, sagte Becker.

So weit sind die Ermittler bei der Suche nach der Brandursache im Unglückshaus an der Straße An St. Magdalenen noch nicht. Auch am Mittwoch waren die Beamten wieder im Haus und suchten in der Asche nach Spuren, wie das Feuer entstanden sein könnte, das einem Ehepaar vorige Woche das Leben kostete. Fündig seien die Ermittler noch nicht geworden, sagte ein Polizeisprecher. Die Arbeit in dem teils einsturzgefährdeten Haus gestalte sich schwierig.