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„Auszeit vom Krieg“Kölner Hilfsprojekt will ukrainischen Zirkus unterstützen

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Die Initiatoren von „Manege für Freiheit“ und die siebenjährige Botschafterin Kateryna bei der Pressekonferenz zum Start des Hilfsprojekts.

Die Initiatoren von „Manege für die Freiheit“ und die siebenjährige Botschafterin Kateryna wollen die ukrainische Kulturbranche unterstützen.

Ein neues Hilfsprojekt aus Köln will eine ukrainische Zirkusschule unterstützen. Gerade jetzt sei dies wichtig, denn die Kulturbranche biete eine „Auszeit vom Krieg“, so die Initiatoren.

Kulturschaffende aus der Ukraine haben seit Beginn des Angriffskrieges Russlands nur zwei Möglichkeiten, sagt der ukrainische Künstler Georgii Kyrychenko: „Entweder, sie kämpfen mit Waffen für ihr Land, oder sie verteidigen es an der Kultur-Front.“

Denn Ziel Putins sei nicht nur, den Nachbarn und seine Infrastruktur zu vernichten – was schrecklich genug ist – sondern auch die kulturelle Identität der Ukraine, so Kyrychenko.

Köln: Neues Hilfsprojekt für ukrainische Kulturbranche

Seit 20 Jahren arbeitet er als professioneller Clown und leitet die Gruppe „Equi Vokee“, einem Trio, das mit einer Mischung aus Jonglage, Komik, Akrobatik und Magie zu den Publikumslieblingen im Weihnachtscircus gehört, der in Köln ab Freitag, 2. Dezember, zum siebten Mal stattfindet.

Anlass für die ernsten Worte bietet das neue Hilfsprojekt „Manege für die Freiheit“, um die weltweit renommierte Zirkusschule „Kyiv Municipal Academy of Variety and Circus Arts“ in Kiew zu unterstützen. Am Montag hat der Ukrainer darum mit Ilja Smitt, Organisator des Kölner Weihnachtscircus, Linda Mai, Vorsitzende des Hilfsvereins „Blau-Gelbes Kreuz“ sowie Levgeniia Späth, Vereinsvorsitzende von „Life Cologne“ und Georg Steinhausen, langjähriger Leiter vom Kinderzirkus „Radelito“, im Maritim-Hotel am Heumarkt das Projekt vorgestellt.

Georgii Kyrychenko ist selbst Absolvent und steht in stetigem Kontakt mit der Leitung der Kiewer Zirkusschule. Zur Unterstützung und Aufrechterhaltung der Arbeit der etwa 50 Dozentinnen und Dozenten sowie der rund 500 Studierenden dort sollen nun möglichst viele Spenden gesammelt werden. „Neben Geld sind auch technische Hilfsmittel wie Stromgeneratoren und natürlich warme Kleidung vonnöten“, sagt Mai.

Ukrainischer Zirkus: „Auszeit vom Kriegsgeschehen“

Die Bedeutung der Schule sei vor allem nicht zu unterschätzen, denn „den Jugendlichen dort biete ihre „Arbeit und Ausbildung trotz der schon jetzt deutlich erschwerten Bedingungen eine Auszeit vom Kriegsgeschehen, ein Stück Normalität mitten in dem täglichen Ausnahmezustand.“

Mai, Späth und ihre Teams vom „Blau-Gelben Kreuz“ und „Life Cologne“ sind seit Februar aktiv und koordinieren seitdem regelmäßig Konvois in Richtung Ukraine. „Durch den Krieg in der Ukraine wurde schon viel zerstört – offensichtliches wie Gebäude und Straßen, aber auch die über Jahrzehnte gewachsene Zirkuskultur des Landes ist in akuter Gefahr, zerstört zu werden“, erläutert Ilja Smitt.

So, wie sich die Menschen überall in der Ukraine gegen die russischen Aggressoren zur Wehr setzten, so trotze auch die renommierte Zirkusschule „Kyiv Municipal Academy of Variety and Circus Arts“ dem Krieg und seinen Auswirkungen. „Keine der Lehrpersonen ist bislang geflohen, alle dort wollen weitermachen“, so Smitt weiter.

Siebenjährige will für die Initiative werben

„Zirkus ist wie eine große Familie“, ergänzt auch Gesamtschullehrer Steinhausen anhand seiner langjährigen Erfahrung als Chef der „Radelitos“ in Höhenhaus: „Mit Kooperation, Teamgeist und körperlichem Training kann man dabei auch pädagogisch so wichtige Dinge vermitteln, die universal wichtig sind und unabhängig von einer gemeinsamen Sprache funktionieren.“

Dieser Zirkusschule mit ihren Artistinnen, Lehrern und Familien soll darum möglichst schnell und umfangreich durch das Projekt „Manege für die Freiheit“ geholfen werden, darin sind sich alle Beteiligten der Aktion einig. Und mit Kateryna, der siebenjährigen ukrainischen Botschafterin der Initiative, die mit ihrer Mutter bei Kriegsausbruch nach Wuppertal geflohen ist, erhält diese ein sehr persönliches Gesicht.

Das Mädchen ist mit zahlreichen Preisen versehen worden und gilt als großes Talent. „Ich wünsche mir, später in meiner Heimat ein normales Leben zu führen und eine Ausbildung an der Zirkusschule in Kiew zu machen“, übersetzt die anwesende Dolmetscherin den großen Traum von Kateryna.

Wer das Projekt „Manege für die Freiheit“ des Kölner Weihnachtscircus in Kooperation mit den beiden lokalen Hilfsorganisationen sowie dem Maritim-Hotel Köln für die Zirkusschule „Kyiv Municipal Academy of Variety and Circus Arts“ unterstützen möchte, kann das Spendenkonto der Sparkasse sowie alle weiteren Informationen dazu über eine neue Internetpräsenz finden, die seit Montag online freigeschaltet ist - oder über die Seiten des Kölner Weihnachtscircus.

www.manegefuerdiefreiheit.de

www.koelner-weihnachtscircus.de