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„Alle waren sofort begeistert“Orgel der Antoniterkirche in Köln um neues Glockenspiel ergänzt

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Gebäude der evangelischen Antoniterkirche in der Schildergasse

Die evangelische Antoniterkirche in der Schildergasse

Das neue Glockenspiel entfaltet eine besondere Wirkung. Es wird begleitet von einem Orchester eingeweiht.

In größeren Orgeln in England und den USA kommen sie häufiger vor, in Deutschland dagegen sind sie eine Rarität: die „Chimes“ genannten Röhrenglockenspiele. Seit Neuestem sind solche Röhrenglocken als zusätzliches Register in der Orgel der Antoniterkirche eingebaut. Am Freitag, 10. November, werden die Chimes im evangelischen Gotteshaus an der Schildergasse eingeweiht. Den Rahmen bildet das Jubiläumskonzert in der Reihe „Kirchentöne“, mit dem das 20-jährige Bestehen des „Fördervereins Kirchenmusik an der Antoniterkirche“ gefeiert wird.

Die Orgel in der Antoniterkirche wurde um ein Röhrenglockenspiel ergänzt.

Die Orgel in der Antoniterkirche wurde um ein Röhrenglockenspiel ergänzt.

Die Idee, die Peterorgel um das Klangspiel zu bereichern, hatte Kirchenmusikdirektor Johannes Quack. Anfang dieses Jahres begann er, musikinteressierten Freunden und Mitarbeitern an der Antoniterkirche davon zu erzählen und ihnen beispielhaft Mitschnitte vorzuspielen. „Alle waren sofort begeistert“, sagt er. Nur gut ein halbes Jahr dauerte es, bis die für die Anschaffung nötigen Spenden zusammen waren: knapp 20 000 Euro. Sie kamen aus der Gemeinde und vom Förderverein. „Es ist schön zu sehen, wie viele Leute sich der Antoniterkirche verbunden fühlen“, freut sich Quack über den schnellen Sammelerfolg.

Köln: Neue Klangfarbe dank der Röhrenglockenspiele

Bestellt wurden die Röhrenglocken beim Unternehmen Otto Heuss, einem Zulieferer von Orgelbauteilen im hessischen Lich. Die Firma Willi Peter, die 1969 die Antoniterorgel gefertigt und seitdem zweimal überholt hat, baute sie in das sogenannte Auxiliarwerk ein. Die Chimes, die separat an einer Wand aufgehängt sind, bestehen aus 25 hohlen metallenen Stäben. Zum Klingen werden sie mithilfe eines Schlagwerkmechanismus gebracht, der über die Tastatur der Orgel zu bedienen ist. Das neue Register, zwei Oktaven umfassend, sei „sparsam einzusetzen“, sagt Quack. Ein Gewinn sei die Hinzufügung der Klangfarbe auf jeden Fall: „Jede Art Glocken hat eine emotionale Wirkung auf Menschen.“

Wie sich die Wirkung entfaltet, ist beim Jubiläumskonzert vor allem dann zu erleben, wenn Organist Johannes Geffert den letzten Satz von Marcel Duprés „Suite bretonne“ spielt: „ Les cloches de Perros-Guirec“. Auf dem Programm stehen ebenso Georg Friedrich Händels Orgelkonzert d-Moll, Leopold Mozarts Trompetenkonzert und Josef Rheinbergers Orgelkonzert F-Dur. Solisten sind außer Geffert der Trompeter Peter Scheerer sowie die Hornisten Geo del Valle Miranda und Paul Rhee. Unter der Leitung von Johannes Quack spielt das Orchester der Antoniterkirche. Beginn ist um 18.15 Uhr. Der Eintritt ist frei, Spenden für die musikalische Arbeit an der Antoniterkirche sind erwünscht.