Köln – Die Notrufe gehen am Freitag gegen 14.15 Uhr bei der Polizei ein: In der Nähe des Hauptbahnhofs sind auf offener Straße mehrere Schüsse gefallen. Mehrere Zeugen haben gegen 14 Uhr einen lautstarken Streit gehört, der im Erdgeschoss eines Hauses in der Altenberger Straße begann und sich auf die Straße verlagerte. Die Polizei rückt zur Altenberger Straße an, die sich nördlich hinter dem Breslauer Platz befindet.
Die Beamten nehmen in Tatortnähe einen 29-jährigen Mann fest. „Der Mann hatte eine scharfe Schusswaffe bei sich“, sagte ein Behördensprecher dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Weil sie davon ausgehen, dass sich noch eine Person, möglicherweise bewaffnet oder aber von der Schießerei verletzt, in einem rot verklinkerten Gebäude in der Straße befindet, ordern die Beamten eine Spezialeinheit an, riegeln die Straße sowie Nebenstraßen ab.
Passanten sollten Bereich um Altenberger Straße meiden
Die Polizei bittet Anwohner und Passanten, den Bereich zum Zeitpunkt des Einsatzes zu meiden. Bis zum Eintreffen des Sonder-Einsatzkommandos (SEK) am Tatort stehen schwer bewaffnete Polizisten am rot-weißen Flatterbänden Wache, weitere Polizisten postieren sich in anliegenden Gebäuden.
Um kurz nach 16 Uhr dringen die SEK-Beamten dann in das Haus ein, finden dort aber keine weiter keine weiteren Beteiligten der Schießerei. Allerdings sind drei offenbar an der Auseinandersetzung beteiligte Personen auf der Flucht. Die Polizei spricht von einem Auto, in dem ein Mann und eine Frau saßen, sowie von einem Mann, der zu Fuß in Richtung Rhein geflohen sein soll.
Die verhaftete Person hat nach Angaben der Polizei einen Bezug zum Rocker-Milieu. Die Polizei betont allerdings, dass das nicht bedeuten müsse, dass die Schießerei in einem derartigen Zusammenhang stehe. Der Tatverdächtige wird seit der Festnahme von Kriminalbeamten vernommen. Bis zum Freitagabend bleibt die Altenberger Straße auch nach dem SEK-Einsatz einige Zeit lang weiter gesperrt, weil die Polizei Spuren sichert. „Weil sich der Schusswechsel mutmaßlich auf der Straße ereignet hat, müssen auch dort mögliche Hinweise gesucht und gegebenenfalls gesichert werden“, so der Polizeisprecher weiter.
Der Zugang rund um den betroffenen Straßenabschnitt bleibe darum weiterhin nur eingeschränkt erreichbar. Anwohner dürfen ihre Häuser in der Straße allerdings betreten, auch die Angestellten von umliegenden Firmen haben Zugang zu ihren Arbeitsplätzen. Die Ermittlungen der Hintergründe in dem Fall dauern an. (sbs/ihi)