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Naturschützer sind begeistertSeltene Bienenart am Kölner Ebertplatz entdeckt

Lesezeit 3 Minuten
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Der Ebertplatz mit seinen Holzpodesten hat sich zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt.

Köln-Innenstadt – Tierische Invasion am Ebertplatz: Neuerdings fliegen dort auffällig viele Insekten herum. Im Tiefflug – besonders schwirren die unbekannten Flugobjekte in Massen an den neuen Holzpodesten herum. Die Leute, die dort bei gutem Wetter entspannt sitzen wollten, waren von der Invasion überrascht.

Die Insekten sind schwarz-gelb, doch für eine Honigbiene zu klein. Was sind das für schwarz-gelbe Flieger – und sind sie so harmlos und ungefährlich? Oder stechen sie zu, wenn es ernst wird?

Bienenplage: Das sagt die Expertin

Eine Frau, die das weiß, ist Gabi Fauser. Sie ist in der „Arbeitsgruppe Begrünung“ aktiv, die dafür sorgt, dass der ehemals triste Platz bepflanzt wird. Und Gabi Fauser ist Bienen-Expertin. Zur Insekten-Invasion erklärt sie dem „Express“: „Es handelt sich um erdnistende Sandbienen.“ Die seltenen und streng geschützten Tiere haben offenbar unter den Holzdecks ideale Nistbedingungen für sich entdeckt.

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Eine Sandbiene am Ebertplatz

Ebertplatz in Köln: Stechen die Tiere zu?

„Die »Schwärme«, die dort zu sehen sind, sind die Männchen“, so die Expertin. Sie kreisen dort herum und haben nur eins im Sinn: Sex. Die Männchen halten Ausschau nach einem Weibchen. Selbst in größerer Zahl sind sie völlig harmlos, da sie nicht stechen können.

„Die Weibchen verlassen erst etwa zwei Wochen später ihre Erdnester“, so Fauser, „dann kommen die Herren zum Zuge.“ Doch nach der erfolgreichen Paarung werden sie von Frau Sandbiene bei der weiteren Familienplanung wohl als störend empfunden. Die Natur hat es so eingerichtet, dass die Männchen kurz nach der Paarung sterben. Mission erfüllt.

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Eine Sandbiene an ihrem Erdnest am Ebertplatz 

Vier Wochen Spektakel

Die Weibchen werden dann sofort damit beginnen, eine neue Brut anzulegen. „Dabei bestäuben sie fleißig alles, was derzeit blüht, also auch die Pflanzen, die auf und um den Ebertplatz herum wachsen, weil sie die Brut den gesammelten Pollen als Nahrung in die Brutzellen legen“, so die Bienen-Expertin.

Da auch die Weibchen nur wenige Wochen leben, dauert das Bienen-Spektakel nur vier Wochen und rechtzeitig vor Sommerbeginn kehre wieder Ruhe ein. Es sei denn, unter den Wildbienen sind Arten vertreten, die zweimal im Jahr loslegen – dann also noch von Juli bis September.

Tierschützer begeistert über Kölner Entwicklung

Angesichts des dramatischen Insektensterbens sind die Tierschützer von NABU von dem Flugbetrieb am Ebertplatz begeistert: „Fantastisch! Wildbienen kommt eine zentrale Bedeutung im Ökosystem zu, ihre Artenvielfalt ist ein Indikator für die biologische Vielfalt.“ Und: Wo die Sandbiene auftaucht, kämen auch andere Gattungen und Arten von Bienen hinzu.

Wildbienen-Führungen

Zumal uns am Ebertplatz noch einiges blüht: Die AG Begrünung mit engagierten Helfern hat im November mehr als 14.000 Zwiebeln unter die Erde gebracht. Die erwarteten Blumenbeete und Wildblumenwiesen werden weitere Bienen und Insekten anlocken.

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Die AG Begrünung kümmert sich mit vielen Helfern um die Bepflanzung und Pflege des Grüns auf dem Ebertplatz.  

Und so wird bereits über „Wildbienen-Führungen“ im Sommer nachgedacht. Am Ebertplatz, fast wie in einem Biotop.

Was für eine Entwicklung! Vor Jahren war der triste Platz ein Kriminalitätsbrennpunkt, eine No-go-Area. Mit der Wiederinbetriebnahme des Brunnens und der neuen Eisbahn kamen die Menschen, mit den Pflanzaktionen jetzt die Tiere.

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Der Ebertplatz zwischen Eigelstein- und Agnesviertel.