1. Sicherheit, Beleuchtung, Gestaltung, Barrierefreiheit: Die Industrie- und Handelskammer hat Parkhäuser in der Kölner City geprüft.
2. Beim letzten Test im Jahr 2016 waren zwei Parkhäuser durchgefallen.
3. In diesem Jahr wurden viele Punkte vergeben – doch einer der Gründe dafür ist nicht erfreulich.

Köln – Das Parkhaus „Schildergasse“ an der Cäcilienstraße 32 ist Sieger des diesjährigen Parkhaustests der Industrie- und Handelskammer zu Köln (IHK). Cihan Gökduman von der Betreiberfirma Contipark nahm am Mittwoch vom stellvertretenden IHK-Hauptgeschäftsführer Ulrich S. Soénius eine entsprechende Plakette entgegen.

Alle drei Jahre begeht und bewertet eine Jury aus Mitarbeitern des städtischen Amts für Integration und Vielfalt, des Amts für Verkehrsmanagement, der Polizei und des ADAC Nordrhein Parkhäuser und Tiefgaragen in der Innenstadt. Parkhäuser seien ein wichtiger Standortfaktor für die Stadt, betont Soénius: „Wir sind der festen Überzeugung, dass sie für alle Menschen und vor allem für Touristen ein besonderes Aushängeschild sind.“ Im schlechteren Fall könnten sie hingegen auch Angsträume sein.

Die Hauptkriterien waren die bauliche Gestaltung, die Lichtverhältnisse, die Möglichkeiten der Orientierung, die Sicherheit und die Behindertengerechtigkeit. Das 2018 fertiggestellte Parkhaus Schildergasse habe 273 von 277 möglichen Punkten erhalten, sagt Soénius. Fremde fänden sich sofort zurecht. So ist der großzügige Einfahrtbereich gut ausgeleuchtet, grüne oder rote Leuchten über den Parkplätzen zeigen an, wo noch Stellflächen frei sind, und auch für Fußgänger gibt es ein Leitsystem. In den Stoßzeiten ist ein Ansprechpartner des Betreibers vor Ort, darüber hinaus kann an den Ein- und Ausfahrten sowie an den Kassenautomaten Kontakt zur Firmenzentrale hergestellt werden. „Wir zeigen, dass man mehr aus einem Parkhaus machen kann“, wirbt Gökduman.

Wie viele Punkte die restlichen 14 getesteten Parkhäuser bekamen, teilte die IHK nicht mit. Durchgefallen sei aber diesmal keines, so die Organisatoren, für alle gebe es Plaketten. Platz zwei und drei belegten die Parkhäuser „Bazaar de Cologne“ und das Theater-Parkhaus. Weitere Plaketten gingen an folgende Park-Adressen: Am Friesenplatz, die öffentlichen Parkhäuser der Lanxess-Arena (Häuser 1, 2 und 4), An Farina, Gürzenich, Rheinauhafen, Neumarkt, Cäcilienstraße, Ring-Karree, Mediapark und Cinedom.

Beim letzten Test fielen zwei Parkhäuser durch

Die Teilnahme an der Bewertung ist für die Betreiber freiwillig, die Begehung findet mit ihrem Einverständnis statt. Die meisten der rund 40 Innenstadt-Parkhäuser blieben für die Experten verschlossen, nur 15 Standorte wurden der Jury vorgeführt. Beim jüngsten Test vor drei Jahren durften noch 29 Parkhäuser und Tiefgaren begutachtet werden, zwei davon verfehlten die Mindestzahl von 170 Punkten.

Ulrich S. Soénius führte den großen Aufwand ins Feld, den der Test nach sich ziehe. Vielleicht ist die geringe Teilnahme in diesem Jahr auch auf die Sorge vor einer erneuten Negativ-Bewertung zurückzuführen. Laut Frederik Hupperts von der IHK hätten unter anderem jene beiden durchgefallenen Parkhäuser diesmal nicht teilgenommen. Die Firma Contipark ist für neun Parkhäuser in der Innenstadt verantwortlich, davon nahmen ebenfalls nur zwei am Test teil. Cihan Gökduman führte dies auf einen zu großen bürokratischen Aufwand zurück, denn die sieben restlichen Standorte würden von Contipark lediglich betrieben, gehörten aber der Stadt.

„Viele Teilnehmer setzen eine unheimlich gute Führung für Fahrzeuge um, nicht aber für Fußgänger“, beschreibt Frederik Hupperts einen gängigen Fehler. Dabei seien Autofahrer in Parkhäusern zur Hälfte zu Fuß unterwegs. Das Niveau der 2019 getesteten Garagen habe sich im Vergleich zu 2016 jedoch verbessert. „Einige Hinweise aus der letzten Runde wurden aufgenommen.“