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Ärgernis für AnwohnerRiesen-Plakat neben Kölner Agneskirche muss abgehängt werden

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Nahe der Agneskirche war das übergroße Werbebanner aufgehängt worden.

Innenstadt – Man könnte es vielleicht fast schon einen Running Gag nennen, so mancher Anwohner würde aber wohl eher von einem wiederkehrenden Ärgernis sprechen. Nachdem die Stadt vor knapp zwei Monaten nach Beschwerden ein nicht genehmigtes großflächiges Werbeplakat in direkter Nähe zur Agneskirche entfernen ließ, hängt nun zwei Monate später wieder eines – diesmal sogar noch näher am Gotteshaus. Ob es diesmal wieder nicht genehmigt wurde, war zunächst unklar. Inzwischen sehen Anrainer hier ein grundsätzliches Problem – schließlich verschandele die Reklame die denkmalgeschützte Umgebung.

Im Januar wurde zum ersten Mal ein Groß-Werbeplakat gegenüber der Agneskirche an einer Hausfassade befestigt, doch genauso schnell, wie es aufgehängt wurde, war es auch schon wieder verschwunden: Eine solch riesige Reklame in direkter Nähe zu einer Kirche kann doch nicht rechtens sein, dachte damals Anwohner Hans-Jochen Mühle.

Rapper Moses Pelham in Übergröße nicht genehmigt

Tatsächlich gab ihm die Stadt recht, das Werbeplakat war nicht genehmigt und musste abgehängt werden. Jedoch: „Grundsätzlich kann man aber nicht sagen, dass es nie wieder ein Werbeplakat rund um die Agneskirche geben wird“, hatte damals Stadtsprecher Jürgen Müllenberg betont.

Mühle staunte jedenfalls, als vor knapp zwei Wochen plötzlich wieder ein riesiges Plakat an einer Fassade hing – diesmal sogar direkt neben der Agneskirche am Neusser Platz, mindestens genauso groß. Es zeigte den Frankfurter Rapper Moses Pelham im Großformat. Er habe den Vorfall bei der zuständigen Bauaufsicht gemeldet, dort allerdings keine Rückmeldung erhalten, so Mühle.

Grundsätzliches Problem?

Gegenüber dieser Zeitung bestätigt die Stadt aber schließlich, dass auch dieses Plakat nicht genehmigt wurde – mal wieder. Sind nicht genehmigte Plakate in der Stadt also vielleicht ein grundsätzliches Problem?

Stadtsprecher Müllenberg kann diese Frage zwar weder bejahen noch verneinen. Denn genaue Zahlen zu der Menge an nicht genehmigten Plakaten in Köln hat die Stadt nicht. „Aber die Innenstadt ist besonders betroffen.“ Denn hier versprechen sich die werbenden Unternehmen eben einen besonders hohen Effekt.

Einzelfallentscheidungen

Dabei muss sich jeder, der in Köln Werbeanlagen auf öffentlicher Fläche anbringen möchte, eine Genehmigung der städtischen Bauaufsicht besorgen. 15 solcher großflächigen Werbeplakate an Baugerüsten sowie zwei großformatige Werbeanlagen an Gebäuden hat die Verwaltung im vergangenen Jahr genehmigt. Ob eine Genehmigung erfolgt, ist laut Müllenberg immer eine „Einzelfallentscheidung“ und von diversen Kriterien abhängig. Dass im direkten Umfeld zur Agneskirche eine solche Erlaubnis erfolge, sei aber tatsächlich eher unwahrscheinlich, sagt Müllenberg nun: „Es handelt sich hier ja um eine denkmalgeschützte Fläche.“

Doch darüber, dass dennoch immer wieder Unternehmen wild plakatieren, kann sich der Stadtsprecher nur wundern: „Denn eigentlich müssten die Initiatoren ja wissen, dass sie eine Genehmigung brauchen – wenn das Plakat nach kürzester Zeit wieder verschwinden muss, dann kann sich das für die Betreiber doch nicht gelohnt haben.“ Dazu hätte der „Kölner Stadt-Anzeiger“ gern auch das Marketingunternehmen des Frankfurter Rappers, das diesmal das Plakat anbringen ließ, befragt. Doch das Unternehmen ließ eine entsprechende Anfrage unbeantwortet. Das Plakat sollte laut Stadt jedenfalls weichen.