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Kölner MusikhochschuleMillionenschwere Erweiterung und Umgestaltung

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So soll der neue Trakt der Hochschule für Musik und Tanz aussehen.

Köln – Im kommenden Jahr werden sich wohl einige Misstöne in die eher melodiösen Konzertproben an der Kölner Hochschule für Musik und Tanz mischen. Denn voraussichtlich ab Herbst 2019 rücken die Bagger in das Kunibertsviertel, um mit den Umbauarbeiten an der renommierten Musikhochschule zu beginnen.

Zum einen soll am Haupthaus zwischen Unter Krahnenbäumen und Dagobertstraße ein Neubau im Innenhof entstehen. Zudem will die Musikhochschule den benachbarten Bau der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung (FHöV) übernehmen, die nach Kalk gezogen ist. Wie jetzt bekannt wurde, hat das Land NRW Ende Dezember eine entsprechende Finanzierungszusage gemacht. Damit werden die Erweiterungen sehr konkret.

Verwaltung teilweise ausquartiert

Die Hochschule platzt seit Jahren aus allen Nähten. Ausgelegt war sie einst für 800 Studenten, mittlerweile lernen an der Dagobertstraße gut 1200 angehende Akademiker. Wegen des Platzmangels sind Teile der Verwaltung in ein Gebäude am Theodor-Heuss-Ring ausquartiert worden, die Abteilung für zeitgenössischen Tanz übt in Räumen an der Nippeser Turmstraße.

Zudem ist der Bau der Musikhochschule in die Jahre gekommen. Brandschutz, Dämmung und Technik gelten als veraltet, es gibt Risse im Sichtbeton und manchmal tropft es durch die Decke, sagte die Sprecherin der Hochschule, Heike Sauer. „Dann stellen wir mal einen Eimer hin.“Die Erweiterungen würde die meisten der Probleme der Hochschule lösen. Für den Neubau im Innenhof hatte die Musikhochschule bereits 2015 einen Architektenwettbewerb durchgeführt, den die Düsseldorfer HPP International gewonnen hatten. Ihren Planungen zufolge soll auf 2500 Quadratmetern unter anderem ein Konzertsaal mit 334 Plätzen, zwei Ballettsäle sowie Übungs- und Unterrichtsräume, Garderoben und Sanitäranlagen entstehen.Konzertsaal mit 334 Plätzen

Kleinod fürs Kunibertsviertel

Das Gebäude soll durch eine repräsentative Aluminiumfassade, die mit Lochmustern und großem Glaskubus ausgestattet werden sollen, ein Kleinod für das Kunibertsviertel werden. Der Bau der FHöV soll entkernt werden und neben Verwaltungsräumen Platz für eine Bibliothek bieten, die sich über drei Etagen ziehen soll.Die Bauarbeiten sollen im Herbst 2019 mit dem Abbruch der Tiefgarage im Innenbereich der FHöV beginnen.

Weil dann mit schwerem Gerät gearbeitet wird, könnte es zu Lärmbelästigungen für die Anwohner kommen, räumt Sauer ein. Im Frühjahr 2020 sollen der Umbau der FHöV sowie die Arbeiten am Neubau auf dem Gelände der Musikhochschule folgen. Wenn alles gut geht, werden die Arbeiten bis 2024 fertiggestellt. Anschließend könnte der Altbau, die heutige Musikhochschule, bis 2026 saniert werden.

Schallisolierte Unterrichtsräume

Am Ende stünden der Musikhochschule nicht nur insgesamt 15 000 Quadratmeter Nutzfläche (Altbau 8500 Quadratmeter, Neubau 2500 Quadratmeter und FHöV 4000 Quadratmeter) zur Verfügung, sondern auch schallisolierte Unterrichtsräume und moderne Tanzräume für die Tanzabteilung, die von Nippes zurück in die Innenstadt ziehen soll. Zudem soll an der Dagobertstraße und dem Thürmchenswall eine begrünte Freifläche geschaffen werden, auf der ein attraktiver Campus mit Cafeteria errichtet wird, den nicht nur Dozenten und Studenten, sondern auch Anwohner nutzen können.

Zu den Kosten des Projekts äußerten sich bislang weder die Hochschule noch der Bauherr, der landeseigene Bau und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB). „Die Kosten können wir frühestens in einem Jahr konkret nennen“, sagt BLB-Sprecher Frank Buch. Neubau und Sanierung der FHöV waren bei einer früheren Veranstaltung auf 22 Millionen Euro beziffert worden. Die Anwohner werden auf einer Veranstaltung am 16. April um 19 Uhr im Kammermusiksaal der Musikhochschule, Unter Krahnenbäumen 87, informiert.

Fünf berühmte Studenten der Musikhochschule

Till Brönner

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Till Brönner

Der Trompeter, Sänger und Komponist Till Brönner (46) studierte Anfang der 1990er Jahre an der Kölner Musikhochschule. Seitdem hat er 19 Alben produziert und dabei mit Jazzgrößen wie Dave Brubeck, Tony Bennett, Mark Murphy, Monty Alexander oder Klaus Doldinger gespielt. Im Jahr 2003 ging er mit der Soulsängerin Joy Denalane auf Tour. 2010 und 2011 war er Jury-Mitglied der Casting-Show X-Factor.

Annette Humpe

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Annette Humpe

Die 1950 in Hagen geborene Annette Humpe gehört zu den bekanntesten Musikern der Neuen Deutschen Welle in den 1980er Jahren. Erfolge hatte sie insbesondere mit der Band Ideal („Blaue Augen“) und als Texterin und Produzentin für die Formation DÖF („Codo“), Nena, Udo Lindenberg und andere. Mit ihrer Schwester Inga gründete sie 1985 die Gruppe Humpe & Humpe, mit Adel Tawil 2004 die Band Ich & Ich.

Markus Stockhausen

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Markus Stockhausen

Markus Stockhausen (60) studierte ab 1975 an der Musikhochschule Köln Klavier und Trompete. Er arbeitete 25 Jahre lang mit seinem Vater, dem Komponisten Karlheinz Stockhausen, der zahlreiche Werke für ihn schrieb. Als Trompeter spielte er weltweit, unter anderem für die Berliner Philharmoniker, die London Sinfonietta, das Metropole Orkest und für das Norddeutsche Philharmonische Akkordeonorchester.

Olga Scheps

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Olga Scheps

Die 1986 in Moskau geborene Pianistin Olga Scheps spielte mit fünf Jahren ihre ersten Melodien. Mit 16 Jahren begann sie als Jungstudentin an der Musikhochschule Köln ihr Studium, das sie 2013 bei Pavel Gililov abschloss. Ihr Album „Satie“ erreichte 2016 in Deutschland den ersten Platz der Klassik-Charts. Für ihr Album „Chopin“ erhielt Olga Scheps den Preis Echo-Klassik in der Kategorie „Newcomerin des Jahres“.

Engelbert Humperdinck

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Engelbert Humperdinck

Der 1854 in Siegburg geborene Komponist der Spätromantik studierte 1872 am Kölner Konservatorium. 1881 und 1882 war er Assistent von Richard Wagner in Bayreuth. Großen Erfolg hatte er mit der Vertonung des Märchens „Hänsel und Gretel“, die er nach und nach als Volloper gestaltete und die 1893 Uraufführung feierte. Zudem schrieb er Kammermusiken und Orchesterwerke.

Das ist die Hochschule für Musik und Tanz

Die Hochschule für Musik und Tanz Köln hat drei Standorte in Köln, Wuppertal und Aachen und gehört zu den größten Musikhochschulen Europas. Die Geschichte der Hochschule beginnt im Jahr 1850 als städtisches „Conservatorium der Musik in Coeln“, an dem noch vor allem Laienmusikausbildung betrieben wird. 1925 erhält sie als eine der ersten Ausbildungsstätten den Titel „Hochschule“. Seit 1953 ist die Kölner Musikhochschule im Kunibertsviertel untergebracht.

1200 Studenten lernen derzeit an der Kölner Musikhochschule bei etwa 100 Professoren und mehr als 450 Dozenten.