Kölner SeverinslaufKurze Strecke findet viele Freunde
- Die Fünf-Kilometer-Strecke wurde neu ins Programm genommen.
- Die Teilnehmer hatten in diesem Jahr mit ganz außergewöhnlichen Wetterkapriolen zu kämpfen.
Innenstadt – Polizei, Feuerwehr und der Notarzt blockieren die Severinstraße kurz hinter dem Chlodwigplatz. Es gibt kein Durchkommen für die Teilnehmer des KVB-Dauerlaufs im Severinsviertel. Am Startpunkt unter dem Torbogen der Severinstorburg schauen sich die Athleten verdutzt in die Augen. Wo sollen sie nun lang laufen? Die 32. Auflage des Wettbewerbs beginnt mit einem Schock für die Organisatoren. Ein Notfall-Einsatz blockiert die Strecke. „Das habe ich in den 30 Jahren noch nicht erlebt“, sagt Georg Herkenrath, der mit Jochen Scheler den Dauerlauf durch das Vringsveedel organisiert. Offensichtlich musste eine Bewohnerin der Severinstraße ins Krankenhaus gebracht werden, Genaueres ist nicht zu erfahren. Die Blockade dauerte glücklicherweise aber nur kurz, und so konnte der Lauf mit lediglich 20 Minuten Verspätung starten.
Zuerst gingen die Teilnehmer des Fünf-Kilometer-Laufes auf die Strecke. Die kurze Distanz ist neu im Programm, neben der üblichen Zehn-Kilometer-Laufrunde. „Wir haben einfach viele Anfragen für die Fünf-Kilometer-Strecke bekommen“, erklärt Scheler die Entscheidung, eine zweite kürzere Laufrunde anzubieten. Gleich 250 Athleten hatten sich für die kürzere Strecke angemeldet. Sie liefen zwei Runden durch das Severinsviertel. Auf die größere Runde über zehn Kilometer gingen dann gut 1600 Läufer. Die Strecke führte die Sportler insgesamt drei Mal durch das Viertel und den angrenzenden Rheinauhafen. Unter den Läufer waren auch einige prominente Teilnehmer, etwa der Schauspieler Roland Jankowsky und der Reggae-Musiker Gentleman, der mit Startnummer 1 auf die zehn Kilometer ging. „Das ist mein erster Lauf, und ich bin ganz schön nervös“, gestand der Sänger, der in der Südstadt aufgewachsen ist.
Lautstark angefeuert
Ebenfalls unter den Läufer waren auch wieder etliche Mitglieder des Vereins „Nephrokids“, eine Selbsthilfegruppe für chronisch Nierenkranke. Die Mitglieder nehmen schon seit einigen Jahren am Wettbewerb teil und laufen je nach Leistungsvermögen einzelne Abschnitte der Strecke.
Jeder Teilnehmer hatte in diesem Jahr aber nicht nur mit der Distanz zu kämpfen, sondern auch mit ganz außergewöhnlichen Wetterkapriolen. Von Sonnenschein, über Regenschauer bis hin zu Hagel war alles dabei. Doch weder die Athleten noch die zahlreichen Zuschauer ließen sich die gute Laune verderben. Vor allem im Zielbereich am Severinskirchplatz wurden die Athleten bis zum Schluss lautstark angefeuert.