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Schwimmen, Dog-Dancing und mehrKölnerin veranstaltet erste Bundeshundespiele in Deutschland

Lesezeit 3 Minuten
Frau im Straßencafé

Petra Leushake organisiert die Bundeshundespiele im Oktober.

Was erzählen Menschen, wenn man sie anspricht und zum Kaffee einlädt? Dieser Frage geht Susanne Hengesbach in ihrer Rubrik „Zwei Kaffee, bitte!“ regelmäßig nach.

Vor dem Zusammentreffen mit dieser Kölnerin wusste ich noch nicht, dass es in Deutschland einen Bernsteinsee gibt. Seit unserer Unterhaltung weiß ich auch, wo der sich befindet und erwäge sogar, im Herbst dorthin zu fahren, um wahrscheinlich eine Mordsgaudi zu erleben. Wie ich heute erzählt bekomme, findet am 7. und 8. Oktober an diesem Gewässer nämlich ein Ereignis statt, das es in der Form in Deutschland bisher noch nicht gegeben hat.

Bevor ich näher darauf eingehe, sollte ich meine Gesprächspartnerin aber erstmal vorstellen: Sie heißt Petra Leushake und ich begegne ihr am Rathenauplatz. Dort würde die 55-Jährige ohnehin ihren Pausen-Cappuccino trinken, also habe ich an diesem Mittag leichtes Spiel. Als unsere Getränke serviert sind, erfahre ich, dass Leushake sich gerade in eine Materie einarbeitet, mit deren Hilfe sie bald in der Lage sein wird, sich völlig anders als durch eine Tasse Kaffee in einen Abschalt-Modus zu bringen. Neben ihrer Arbeit als Werbetexterin absolviert sie nämlich gerade eine Ausbildung zur Hypnotiseurin; was ich ziemlich spannend finde, da ich zu den Leuten gehöre, die sich nur schwer vorstellen können, wie man einen fremden Menschen innerhalb von nur 90 Sekunden in Trance versetzen kann. Diesen Zustand bei sich selbst zu erreichen, betont sie, sei allerdings wesentlich schwerer.

Eine besondere Form der Entspannung

Wir sprechen über die Sehnsucht vieler Kopfmenschen über diesen Weg „mit sich selber in Kontakt zu kommen“ und dabei eine sehr besondere Form von Entspannung zu erleben. Nachdem Leushake mir von den angeblich ausgesprochen angenehmen Begleiterscheinungen einer Umfall-Hypnose erzählt hat, bin ich fast versucht, das mal auszuprobieren.

Die gebürtige Recklinghausenerin hat offenbar großes Vergnügen dabei, thematisch immer wieder über den Tellerrand hinauszuschauen und sich neuen Herausforderungen zu stellen, was uns zum eingangs erwähnten Bernsteinsee führt. Dort, in der Nähe von Wolfsburg am Rande der Südheide, gebe es eine Ferienanlage, bei der sie selber seit ein paar Jahren das Marketing für Hotel- und Gastronomie verantworte, sagt Leushake. Und weil zu den Gästen aufgrund der reizvollen Landschaft und des schönen Strands auch viele Urlauber mit Vierbeinern zählten, sei irgendwann die Idee aufgekommen, dort die ersten Deutschen Bundeshundespiele auszutragen.

Die ersten Bundeshundespiele

In meinem Hirn überschlagen sich die Erinnerungen an peinliche Situationen aus der Schulzeit, was Petra Leushake mir anzusehen scheint. „Es hat die meisten von uns traumatisiert, weil man irgendwas nicht konnte“, stellt sich lachend fest. Ich schiebe die Gedanken an meine Bundesjugendspiele und all die katastrophal geworfenen Bälle beiseite und lasse vor meinem geistigen Auge ein Hunderudel am Strand auflaufen.

Es gehe nicht darum, betont Leushake, der beste oder der schnellste sein, „sondern darum, etwas ganz Neues auszuprobieren und neugierig zu sein.“ Die Veranstalter wollten keinen Wettkampf für überambitionierte Herrchen und Frauchen, sondern lustige Mensch-Hund-Teams, die bereit sind, auch „Freude am Scheitern zu erleben“ und vielleicht zusammen mit der Fellnase ein Erlebnis zu haben, das vorher unvorstellbar schien.

Die Teilnehmer könnten aus zehn Disziplinen vier auswählen – etwa Schwimmen mit dem Hund oder Dog-Dancing, und am Ende bekomme jeder eine Teilnehmerurkunde. Allein schon angesichts der riesigen Kölner Hunde-Communitiy frage ich mein Gegenüber nach der Kapazitätsgrenze und erfahre: Momentan gehe man von 700 Teams aus. Sie und ihr störrischer Bulldog-Mix sei selbstverständlich mit dabei, und sie hoffe auf eine rege Teilnahme anderer Kölner Hunde-Menschen.