Konrad-Adenauer-RealschuleStadt Köln plant Renovierung

Die Konrad-Adenauer-Schule
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Innenstadt – „Wertschätzung und Lob für uneingeschränktes Engagement und großartige Leistungen“ – die Urkunde der Landesregierung im Eingangsbereich der Konrad-Adenauer-Realschule (KAR) belegt mit warmen Worten, das vor Ort gute Arbeit geleistet wird. Vor allem im Bereich der Integration verschiedener Kulturen – beinahe 70 Prozent der Schüler haben einen Migrationshintergrund.
Völlig frei von Sorgen ist man aber auch an der Frankenstraße nicht. Schulleiter Martin van Neerven drückt der Schuh an einer schmerzvollen Stelle. Der Unterricht im Werk- und naturwissenschaftlichen Bereich ist schon länger nur noch sporadisch möglich. „Die Möblierung der Fachräume ist etwa 50 Jahre alt und wurde seit dem Bau der Schule nicht mehr erneuert“, bringt der 46-Jährige die Probleme auf den Punkt. Wer einen Blick in den Vorbereitungsraum des kleinen Hörsaals im Erdgeschoss wirft, wähnt sich in einem Museum: Auf den staubigen Holzschränken liegen antik wirkende Steckelemente für Elektroversuche, auf den Messgeräten poröses Gummi, das beim Anfassen bröselt. „Der angrenzende Hörsaal ist derzeit gesperrt“, sagt van Neerven. Ein marodes Podest droht einzubrechen. Ein ähnliches Bild zeigt sich im Werkraum im Keller: Der Boden ist abgewetzt, die Holzwerkbänke ramponiert, die Waschbecken verfärbt.
Ein Zustand, unter dem vor allem die praxisorientierte Ausbildung der Schüler leidet, so der Rektor. „Der Technikbereich ist gerade für Realschüler besonders wichtig.“ Er biete die Gelegenheit, ganz grundlegende technische Fertigkeiten wie Sägen und Bohren zu erwerben. Der sichere Umgang mit Werkzeugen könne mit Blick auf die Berufsorientierung gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Eine Antwort, wann sich die Räume saniert würden, konnte van Neerven Schülern und Kollegium bislang nicht geben. Das hat nun ein Ende. Sowohl der Ausschuss für Schule und Weiterbildung als auch die Bezirksvertretung Innenstadt haben einem Investitions-Paket in Höhe von 1,34 Millionen Euro zugestimmt, mit dessen Hilfe die insgesamt acht Werk- und Fachräume der KAR umfassend renoviert und mit modernen Equipment ausgestattet werden sollen.
„Es hat einige Zeit gedauert, bis wir bei der Stadt Gehör gefunden haben“, sagt van Neerven. Spätestens als Stadtdirektor Guido Kahlen 2013 persönlich vorbeischaute, um sich ein Bild von der Lage zu machen, nahm der Prozess jedoch an Fahrt auf.
Bestandteil des Umbaus ist auch ein neuer Zuschnitt der betroffenen Räume, der den Schwerpunkt künftig auf das Arbeiten in Kleingruppen und auf das selbstständige Experimentieren legt. Die Wasser- und Gaszufuhr wird künftig direkt von der Decke aus in die einzelnen Arbeitsbereiche geführt, und auch die Lagerung der Chemikalien wird nach neuesten Sicherheitsstandards erfolgen.
Der Umbau kommt für die KAR gerade rechtzeitig, ist doch bereits zum Schuljahr 2014/2015 der Start der neuen Gesamtschule Innenstadt an gleicher Stelle geplant. „Wir erhalten jetzt die Rahmenbedingungen, um gute pädagogische Arbeit leisten zu können“, sagt der Schulleiter. Auch die Schule sei schließlich in der Pflicht, ihre Hausaufgaben zu machen und mit einer eigenen Identität für ausreichend Motivation bei den Schülern zu sorgen.
Um den Stundenausfall möglichst gering zu halten, soll die Renovierung in den Sommerferien beginnen. Die ersten Container – zum Entrümpeln des Altbestandes – kommen bereits in dieser Woche.