Die Gebühren für Bewohnerparken in Köln steigen ab Januar um mehr als 1000 Prozent. Da dürfte es so manchen Garagenflohmarkt geben.
Satirischer WochenrückblickDer Caravan zieht weiter
Seit Jahren schleichen sich schuldbewusste Garagenbesitzer in der Zukleinstadt Köln nur noch im Dunkeln in vom Parkdruck gebeutelten Veedeln wie Nippes und Ehrenfeld aus ihren armseligen Behausungen, öffnen leise das Garagentor, hinter dem sich große Teile ihres Hausrates wie Snowboard, Trampolin, Fahrräder und alte Schränke verbergen, die auf ihre Aufarbeitung warten.
Vor lauter Angst, dass irgendein Radfahrer sie wegen Zweckentfremdung von Parkraum denunzieren könnte. Damit ist Schluss. Die Flohmärkte werden überquellen von all dem Garagen-Gelumpe, wenn das Bewohnerparken ab Januar bis zu 390 statt 30 Euro pro Jahr kostet.
Besonders hart trifft es die stolzen Eigentümer von Wohnmobilen, Campern und anderen Behausungen auf Rädern. Sie müssen ab einer Länge von 5,60 Meter endgültig aus Bewohnerparkzonesien verschwinden. Wenn es ihnen nicht gelingt, den Nachweis zu erbringen, dass es sich bei ihren Fahrzeugen um Essen auf Rädern und damit um eine soziale Einrichtung handelt.
Der Caravan zieht weiter. In die letzten Oasen des kölschen Parkfriedens, die bis heute von Automaten, Ausweisen und anderen freiheitsentziehenden Maßnahmen verschont geblieben sind. In Longerich zum Beispiel. Oder in Marienburg.
Das also ist wohl damit gemeint, wenn die Stadtverwaltung von einer fairen Neuaufteilung des öffentlichen Raumes spricht. Wer wollte nicht schon mal in den eigenen vier Wänden völlig kostenlos im Hahnwald übernachten? Mitten in der Wohlfühlzone der Reichen und Schönen.