Während ihres Australien-Aufenthalts entdeckte die studierte Psychologin Pola Held ihre Liebe zu Kuchen-Kreationen. Nun hat sie ihre eigene Konditorei-Manufaktur eröffnet.
Neue Torten-Manufaktur im Agnesviertel„Jeder Mensch hat sich ab und zu ein Stück Kuchen verdient“
„Mein Leitspruch ist: ‚Live a little‘“, erzählt Pola Held. Ab und zu müsse man sich einfach ohne schlechtes Gewissen etwas erlauben und seinen Sehnsüchten nachgeben. „Jeder Mensch hat sich ab und zu mal ein Stück Kuchen verdient“, ist sie überzeugt. „Und was mich am Kuchenmachen inspiriert, ist meine Arbeit mit anderen zu teilen.“ Anfang November hat sie ihren Konditorei-Abholservice „Polz“ eröffnet. Hierbei fertigt sie auf vorherige Online-Bestellung Kuchen, Torten, Brownies und Plätzchen, auf Wunsch in einem Kombinations-Set. Abholen kann man sich die fertigen Kuchen dann samstags ab 12 Uhr im Familienladen „Stadtkind“ an der Neusser Straße 44.
In Australien zum Konditorei-Traumjob gekommen
Ihre Liebe zum Konditoren-Handwerk entdeckte sie im australischen Melbourne, wo sie von 2014 bis 2017 drei Jahre lebte. „Ich habe dort meine Konditorei-Ausbildung gemacht und in einem Café gearbeitet. Direkt war ich Feuer und Flamme von dem Metier.“ Die zweitgrößte Stadt Australiens sei für ihre kulinarische Vielfalt und die zahlreichen internationalen Einflüsse bekannt. „Die Kuchen-Kultur dort ist etwas anders als hier, deutlich vielfältiger“, erläutert sie. „Es gibt nicht so viele schwere Sahnetorten und es wird deutlich mehr experimentiert.“
Als sie vor sechs Jahren zurück nach Deutschland zog, wollte sie zunächst mit der Backkunst weitermachen, aufgrund von Schwierigkeiten bei der Anerkennung ihres australischen Abschlusses stellte die studierte Psychologin ihren Wunschberuf zunächst aber zurück und arbeitete als Karriereberaterin. „Das war schon etwas kurios“, erinnert sie sich. „Ich half anderen Menschen, ihren Traumjob zu finden, wollte aber selbst etwas anderes machen.“ Alles änderte sich Anfang 2023, als sie eine Babypause einlegte und wieder Feuer fing. „Mein Hauptansporn war, dass im Verwandten- und Freundeskreis alle zu mir sagten: ‚Es kann doch nicht sein, dass man deine Torten nirgendwo kaufen kann.‘ Daraufhin beschloss ich, den Schritt zu machen.“
Konditorei-Abholservice „Polz“: Ganz bewusst gegen Café entschieden
Bewusst entschied sie sich gegen ein klassisches Café und für die Abhol-Lösung. Denn ihr Anspruch sei, dass die Kuchen immer top-frisch seien und einwandfrei sowie unbeschädigt bei den Leuten zu Hause ankämen. „In Cafés kann man schlecht vorhersehen, wie viel Kuchen bestellt wird; deshalb stehen die Sachen manchmal ziemlich lange dort.“ Donnerstags und freitags produziert sie in Frechen, wo sie sich in die Gastronomie-Küche eines Caterers eingemietet hat; Samstag ist dann die Abholung.
Verschiedene Sachen sind im Repertoire: Vom ganzen Kuchen in unterschiedlichen Sorten, etwa „Salty Lemon & Buttermilk“, „Raspberry & Chocolate Velvet Cake“ oder dem cremigen Baiser-Kuchen Pavlova (je 50 Euro) über Bowls etwa mit Schokolade oder einer Bananen-Toffee-Kombination (je 40 Euro) bis zu den „Weekender“-Überraschungstüten mit mehreren Kuchen und Gebäckteilen (25 Euro). Auch Geschenkgutscheine sind möglich. „Und für das kommende Weihnachtsfest biete ich Desserts in Kristallschüsseln an – fix und fertig zum Servieren.“