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Zocken in Wohnzimmer-AtmosphäreZum Spieleabend in den Bingo Club am Kölner Bahnhof Süd

Lesezeit 3 Minuten
Die beiden Gründer stehen in einer Baustelle.

Kathi Müller und Daan Stapelbroek in ihrem Café, das einmal 500 Brettspiele beherbergen soll.

Zwei Kölner erfüllen sich ihren Traum vom gemeinsamen Café: Ab September kann man dort essen, trinken und zocken, was das Zeug hält.

Ob Rummikub, Carcassonne oder Tabu: All diese Spielklassiker erwarten die Besucher ab September in „Kölns erstem Brettspiel-Café“: dem Bingo Club. Mit dem Lokal am Bahnhof Süd erfüllen sich Kathi Müller und Daan Stapelbroek einen Traum. Derzeit renovieren die beiden die Räume des ehemaligen Expat Cafés an der Otto-Fischer-Straße 9 noch. Bald aber sollen hier alle ein Zuhause finden, die ihre Lieblingsspiele in Kneipen-Atmosphäre spielen wollen.

Müller und Stapelbroek lieben nicht nur Spieleabende, sondern begeistern sich auch für Brettspiel-Cafés: „Wann immer wir irgendwo im Urlaub sind, sehen wir uns das Brettspiel-Café vor Ort an. So haben wir zum Beispiel das Bastard-Café in Kopenhagen kennengelernt. Uns war klar: ‚Sowas wollen wir auch einmal aufmachen‘“, schildert Stapelbroek.

Kölner Spielecafé bietet bis zu 500 Spiele an

Der 35-jährige Niederländer hatte Psychologie und Marketing in Tilburg studiert, baute sich mit einem Freund ein Geschäft mit Foodtrucks auf. Doch leben wollte er immer in Köln. Hier wohnte bereits seine Freundin Kathi Müller, die aus Recklinghausen stammt, aber im Rheinland ihr Zuhause fand. Gemeinsam erstellten sie einen Businessplan, nahmen einen Kredit auf und suchten nach einem passenden Lokal.

Die beiden Gründer stehen in dem Café mit Spielen in der Hand.

Kathi Müller und Daan Stapelbroek erfüllen sich mit dem Café einen Traum.

„Die Suche selbst dauerte gar nicht so lang – aber die Lage direkt am Bahnhof Süd ist perfekt“, schwärmt die 34-Jährige. Derzeit seien sie täglich in dem Café, um zu renovieren. „Wir haben das Mobiliar übernommen, das war aber nicht zu gebrauchen. Auch die Bar muss raus, die soll etwas kleiner ausfallen“, sagt Stapelbroek.

Inventar soll gemütliche Atmosphäre schaffen

„Wir wollen mit Retro-Möbeln eine Wohnzimmer-Atmosphäre schaffen – für alle, die zu Hause keinen Platz für einen Spieleabend haben oder keine Lust aufzuräumen“, fügt er hinzu. An der Wand werden Regale stehen, gefüllt mit Spielen. „Wir stehen in Gesprächen mit Spielwarengeschäften, von denen wir die Spiele kaufen wollen. Parallel nehmen wir aber auch Spenden entgegen“, sagt Müller.

Bis zu 500 Spiele – auch Kinderspiele – soll das Inventar umfassen. „Gut 100 davon kennen wir selber und können die Regeln erklären“, ergänzt sie. Ihr Lieblingsspiel heiße „Flügelschlag“, das selbstverständlich ebenfalls auszuprobieren sein werde. „Wir wollen neben einer Getränke- und Essenskarte auch ein Spiele-Menü anbieten, aus dem hervorgeht, wie kurz oder lang ein Spiel dauert.“

Kölner Spielcafé: Besucher zahlen Pauschale von drei Euro

Wer spielen will, zahlt pauschal drei Euro – egal, wie viele Würfel-, Karten- oder Brettspielklassiker dann aus dem Regal geholt werden. „Als wir unser Café angekündigt haben, haben sich direkt viele Leute aus der Community gemeldet, die sich spezielle Spiele wünschten oder total freuen, bei uns vorbeizuschauen“, sagt Müller. Sie könnten sich auch vorstellen, gegen Freigetränke passionierte Spiele-Erklärer zu beschäftigen, die ihr Hobby anderen Menschen näherbringen wollen.

Im Internet sammeln die beiden Spenden, um noch mehr Spiele kaufen zu können. „Hier kann man eine Bingokarte kaufen, mit der man ein Jahr lang Zugang zum Bingo Club hat und somit die Spielgebühr spart“, sagt Stapelbroek.