Die Familie von Onur Altunkaya hat ihre Häuser verloren, wie es den Verwandten geht, weiß er nicht genau. Während er vor Ort hilft, haben Freunde eine Benefizaktion in der Südstadt geplant.
Erdbeben in der TürkeiSüdstadt-Gastronom fliegt zur Familie – Freunde organisieren Benefizkonzert in Köln
„Als wir von dem fürchterlichen Erdbeben in der Türkei erfahren haben, hat sich Onur gleich um einen Flug gekümmert und ist hingeflogen“, erzählt Cane Tounkara. Die 49-Jährige ist befreundet mit Onur Altunkaya und arbeitet in seinem Restaurant „Mahal“ in der Eburonenstraße in der Südstadt. Das hat der 36-Jährige erst Ende Februar 2022 eröffnet.
Wirt aus der Südstadt: Statt Jubiläumsfeier reist er in die Türkei
Bei dem schweren Erdbeben am Montagmorgen in der Türkei und in Syrien sind nach offiziellen Angaben mehr als 11.000 Menschen gestorben – die Zahl der Todesopfer steigt weiter. Altunkaya, der seit zehn Jahren in Köln lebt, kommt aus Antakya, einer Stadt, die im Erdbebengebiet liegt. „Seine Mutter war verschüttet und konnte Gott sei Dank gerettet werden, aber sie ist verletzt. Das Familienhaus ist eingestürzt wie auch die Häuser von Onkeln, Schwestern, anderen Verwandten, Freunden. Alles kaputt. Man weiß noch nicht, wie es allen geht, wir stehen alle unter Schock“, schildert Tounkara erschüttert.
Mit Onur und seinem Bruder Özgur, der eigentlich bald nach Köln kommen und im Mahal als Koch arbeiten wollte, ist sie ständig telefonisch im Kontakt. „Das klappt bisher ganz gut“, sagt sie. Die Brüder helfen Verschüttete zu bergen, Lebensmittel, Decken, Kleidung und alles, was nötig ist, zu besorgen. „Gerade sind sie in Adana und helfen dort, Lastwagen zu beladen. Die Situation in der Türkei ist katastrophal, und hinzu kommt die heftige Kälte. Es ist furchtbar“, sagt Tounkara.
Freundin des Restaurant „Mahal“ will aus Deutschland helfen, wo sie kann
Sie wäre auch gern in die Türkei geflogen, um zu helfen, das geht aber nicht, da sie gerade einen gebrochenen Fuß hat. „So versuche ich hier die Stellung zu halten und Hilfe zu organisieren“, sagt sie.
Dabei unterstützen sie Freunde wie zum Beispiel Daniel Klaus. Klaus ist Musiker bei „De Poller Junge“. Jeden Donnerstagabend veranstaltet er eine Open-Stage-Veranstaltung im Mahal. „Wir haben vor, jetzt am Donnerstagabend eine Spenden-Open-Stage-Veranstaltung zu machen mit unterschiedlichsten Musikern, also auch deutschen und türkischen, um ein bisschen Geld für die Türkei zu sammeln“, sagt Klaus. Dieses Geld soll an Onur Altunkaya weitergeleitet werden, er und sein Bruder wollen damit kaufen, was vor Ort in Antakya und Umgebung am dringendsten benötigt wird – und das ist so ziemlich alles.
Die Musikveranstaltung geht am Donnerstagabend, 9. Februar, um 21 Uhr los. Adresse: Eburonenstraße 1.