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Kreisel in der Kölner SüdstadtPräsident der Bananenrepublik lenkt im Namensstreit ein

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Auf dem Schild heißt die Insel schon Bananenrepublik. 

Köln-Südstadt – Spektakuläre Wendung in der Sache Stadtverwaltung gegen Bananenrepublik: Der Präsident verzichtet auf die offizielle Umbenennung des Kreisverkehrs an der Ecke Bonner Straße/Rolandstraße. „Ich ziehe meinen Antrag zurück“, erklärte „El Presidente“ Michael Kiefer zur Überraschung der Innenstadt-Bezirksvertreter während deren jüngster Sitzung.

Die Idee, dem Platz auch ganz offiziell einen Namen zu geben, damit er in Zukunft in Stadtplänen als „Bananenrepublik“ auftaucht, sei mit sehr viel Aufwand verbunden. Vor allem für die Verwaltung, die dem Ansinnen sowieso ablehnend gegenüber stand. Begründet hatte sie die Ablehnung damit, die Zahl der Straßennamen möglichst klein halten zu wollen, die Auffindbarkeit der Insel für Polizei und Rettungskräfte auch ohne Benennung kein Problem und der Begriff „Bananenrepublik“ negativ behaftet sei.

Ein Wimpel als Kompromiss

Aber ganz ohne Hinweis auf die unter anderem mit Bananen-Gewächsen bepflanzte Insel soll es denn doch nicht gehen. Der Präsident erinnerte an die Geschichte: „Vor sieben Jahren war das alles illegal. Heute schmückt sich die Stadt mit der Bananeninsel. Ich habe sogar schon Preise für mein bürgerschaftliches Engagement bekommen.“ Der Hinweis soll nun etwas kleiner aber kein bisschen weniger offiziell ausfallen.

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Der Wegweiser (l.) soll demnächst auch auf die „Bananenrepublik“ hinweisen, den wild begrünten Kreisverkehr in der Südstadt.

Kiefer schlug vor, auf eigene Kosten einen weiteren Wimpel an dem Stadthinweiser aufzuhängen, der auf der Rolandstraße/Ecke Bananenrepublik steht. Dort wird auf St. Severin, die Lutherkirche und den Großmarkt hingewiesen.

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Dem Vorschlag des Präsidenten schlossen sich die Politiker nach kurzer Aussprache an. Günter Leitner von der CDU fasste zusammen: „Der Platz hat ein Recht auf einen ordentlichen Namen.“ Leitner verwies auf die bezirksorientierten Mittel, mit denen der Wimpel bezahlt werden könnte. Derart bürokratisch wollte Bezirksbürgermeister Andreas Hupke den Vorgang nicht behandeln und verwies auf das Angebot Kiefers, die Finanzierung zu übernehmen. „Aber“, so Hupke, „das letzte Wort hat der Präsident.“ Um nach einem Moment der Besinnung fortzufahren: „Falsch. Das letzte Wort hat natürlich der Bezirksbürgermeister.“ Das heißt: Der Wimpel kann kommen.