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Raus aus der SüdstadtDie Galerie Grevy will Kunst überall in Köln zeigen

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann sitzt an einem Schreibtisch, er hält ein Schild, auf dem Kunstraum Grevy steht, auf dem Computer-Monitor ist zur Hälfte ein Zebra zu sehen.

Galerist Arnd Schäfer will mit seinem Kunstraum Grevy an unterschiedlichsten Standorten im Stadtgebiet sowie im Kölner Umfeld gastieren.

Der Inhaber des Kunstraums Grevy möchte Pop-up-Galerien in leer stehenden Läden öffnen. So soll Kunst überall in der Stadt erlebbar werden.

„In dieser Stadt soll die Kunst sichtbarer werden“, sagt Arnd Schäfer. Der Galerist, dessen Räumlichkeiten mehr als sechs Jahre in der Südstadt zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern eine Plattform für unterschiedlichste Präsentationen bot, entschied sich, die Adresse in der Rolandstraße zugunsten zeitlich beschränkter Nutzungen an verschiedensten Orten der Metropole sowie in der Region aufzugeben. „Neben den gestiegenen Kosten war es letztendlich auch die versteckte Lage, die mich dazu veranlasst hat, neue Wege zu gehen“, erklärt der Diplom-Ökonom und ehemalige Investment-Banker.

Schäfer gründete 2015 den Kunstraum Grevy als GmbH zunächst als reines Online-Portal, auf dem Künstler aus allen Bereichen ihre Werke platzieren und vermarkten konnten. Später erfolgte die Anmietung einer Immobilie, in der Ausstellungen sowie Workshops realisiert wurden.

Pop-up-Galerie „Grevy Satellite“ zieht neue Besucher an

Erstmals Erfahrungen mit einer sogenannten Pop-up-Galerie, die kurzfristig eingerichtet und in der Regel nur wenige Wochen genutzt wird, machte der gebürtige Remscheider Anfang letzten Jahres in einem leerstehenden Ladenlokal an der Ecke Severinstraße/Löwengasse. Für acht Monate wurde es unter dem Banner „Grevy Satellite“ zu einem Ort, an dem 50 Kunstschaffende aus allen Bereichen ihre Arbeiten zeigten.

„Die Resonanz war hervorragend. Wir haben aufgrund der dortigen Lage neben unseren regelmäßigen Besuchern viele neue Interessenten erreicht und konnten neue Kontakte knüpfen“, berichtet Schäfer.

Eine orangefarbene Skulptur, die zwei zusammenhängende Hände darstellt, liegt auf einem Ausstellungstisch in einer Galerie.

Die Galerie Grevy bietet Raum für unterschiedlichste Konzepte und Stilistiken, etwa diese Arbeit von Nouria Sabbagh.

Die Präsenz von Kunstwerken an leicht zugänglichen Orten soll zu einem der Pfeiler im neuen Konzept werden. „Es gibt so viele Leerstände in Köln. Da liegt es quasi auf der Hand, die ungenutzten Räume mit Leben zu füllen“, so der Galerist. Nicht nur im Zentrum, sondern auch in den einzelnen Stadtteilen soll „Grevy“ wie ein Zebra in den kommenden Jahren unvermittelt scheinbar aus dem Nichts auftauchen und Kunst kurzzeitig erfahrbar werden lassen.

Der Name Grevy ist abgeleitet von der Zebra-Art Grevy, die nach dem ehemaligen französischen Präsidenten Jules Grévy benannt wurde. Wegen seiner markanten Streifen ist es das Lieblingstier von Galerist Arnd Schäfer.

Lesungen sowie kleinere Konzerte sollen das Spektrum ergänzen. Darüber hinaus arbeitet Schäfer an einer Optimierung der Online-Präsentation. In diesem Rahmen soll Grevy zukünftig mehr Informationen über die Künstler, beispielsweise in Form von Interviews, bieten. Neben den bisherigen Veranstaltungen vor Ort sind zudem reine Internet-Ausstellungen zu spezifischen Themen geplant.

Darüber hinaus ist jährlich eine Teilnahme an drei Kunstmessen in Köln, Frankfurt und in den Benelux-Ländern vorgesehen. Mit regelmäßigen – limitiert zugänglichen – Atelierbesuchen bei den Grevy-Künstlern will Arnd Schäfer ab März persönliche Begegnungen zwischen Kreativen und Interessenten im direkten Arbeitsumfeld ermöglichen. 2025 könnte also für Arnd Schäfer ganz im Zeichen des Zebras stehen.


Galerie Grevy, Telefon: 0221 16539580, www.grevy.org