Rote-Funken-DomizilDer große Umbau an der Kölner Ulrepforte hat begonnen
Köln – Ein Fassanschlag beim Oktoberfest ist dagegen wohl ein Kinderspiel: Heinz-Günther Hunold, Präsident der Roten Funken, kam ganz schön ins Schwitzen, als er mit einem Vorschlaghammer auf eine zwei Meter hohe Mauer einschlug, an deren Stelle künftig der Eingang zum Funken-Domizil in der Ülepooz entstehen soll. Mehr als 100 Mal hat Hunold am Sonntagmittag mit wechselnden Partnern, unter anderem Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Krätzchensänger Ludwig Sebus sowie Burgvogt Ulrich Schlüter, den Hammer geschwungen und so den anstehenden Umbau und die Erweiterung des mittelalterlichen Baudenkmals eingeleitet.
„Das ist keineswegs nur eine symbolische Aktion, sondern das ist zwingend notwendig“, sagte Architekt Schlüter. Schließlich fällt der bisherige Eingang weg, da dort die Baugrube für den geplanten Anbau ausgehoben wird. Doch am Sonntag standen dort ein Festzelt, eine Bühne für Musikkapelle und Regimentsspielmannszug sowie einige Imbiss- und Getränkebuden. Denn einige Hundert Funken, Freunde und Förderer wollten dabei sein. Fast auf den Tag genau vor 63 Jahren hatten die Funken an gleicher Stelle auch schon zum Spaten gegriffen. Angeführt vom damaligen Präsidenten Eberhard Hamacher und Oberbürgermeister Theo Burauen galt es die Ärmel hochzukrempeln, das alte Gemäuer der Ulrepforte zu entschutten und von den Schäden des Zweiten Weltkriegs zu befreien. Seitdem haben die Funken den prägnanten Mühlenturm und die sogenannte Caponnière am Sachsenring langfristig von der Stadt gepachtet.
Nach einigen Umbauten in den vergangen Jahren, um den neueren Anforderungen zu Brandschutz und Fluchtwegen nachzukommen, steht nun also nochmals ein großer Umbau an. Kernstück ist ein Entlastungsbau mit großer Glasfassade, der eine barrierefreie Nutzung ermöglicht und die bislang fehlenden Rettungswege enthalten soll. Zudem sollen dort künftig die Kleiderkammer des rot-weißen Traditionskorps, das umfangreiche Vereinsarchiv sowie die Geschäftsstelle inklusive des Kartenverkaufs einziehen. „Wir verbessern auch die Wirkung des Denkmals, indem wir die Zeitschichten der Ulrepforte wieder sichtbar machen“, sagte Schlüter. Zusätzlich zu Geldern aus diversen Förderprogrammen bringen die Funken rund eine Million Euro an Eigenkapital ein.