Innenstadt – Schwarze Nasen sollen Glück bringen. Knapp 40 Schornsteinfegermeister und Gesellen zogen am Mittwoch mit einem Plüschschweinchen, Hufeisen und vierblättrigen Kleeblättern über den Heumarkt und durch die Altstadt, um Passanten und Touristen mit Ruß einen schwarzen Fleck auf die Nasen zu tupfen.
„Das bringt Glück für das neue Jahr“, ist sich Dieter Lichtenberg, der Chef der Kölner Schornsteinfeger-Innung, sicher. Bei der Aktion, die am Silvestertag wiederholt wird, waren auch zahlreiche frischgebackene Gesellen dabei. Lichtenberg: „30 Lehrlinge haben wir am Morgen losgesprochen“. Darunter auch Jannis Eck, der bei Schornsteinfeger Thomas Intra in Sülz und Lindenthal gelernt hat, und nun eine Anstellung bei dessen Bruder Hans-Peter Intra gefunden hat. Glück gehabt.
Traditionen aus dem Mittelalter
Das Image der schwarzen Zunft als Glücksbringer geht, so weiß Lichtenberg, auf die beruflichen Traditionen aus dem Mittelalter zurück. Damals brannten ganze Stadtviertel nieder, weil sich der Ruß in den verstopften Kaminrohren entzündete. Deshalb beauftragten die Landesfürsten Schornsteinfeger und Kaminkehrer mit der Reinigung der Ofenrohre. Und das funktionierte: In Städten wie Köln, in denen die Schornsteinfeger beschäftigt wurden, brannte es weitaus seltener. (NR)