AboAbonnieren

Studenten-Apartments direkt am DomDas sind die neuen Pläne für die Kölner Innenstadt

Lesezeit 2 Minuten
Entwurf für das neue Laurenz-Carré mit Senats-Hotel an der Straße Unter Goldschmied

Entwurf für das neue Laurenz-Carré mit Senats-Hotel. Dahinter das neue Gebäude für Boston Consulting. Die Fläche für den Wohnbau ist auf der Visualisierung nicht zu sehen.

Ein Holz-Hybrid-Haus soll ein Parkhaus und den früheren Music Store ersetzen. Auch die Zielgruppe der neuen Bewohner ist schon klar.

Ein Jahr nach dem Baustopp des „Laurenz-Carre“ am Kölner Dom ist nach dem nördlichen Baufeld auch für eines der beiden Areale des Südfeldes eine Lösung gefunden worden. Die Attendorner Firma „The Flag“ kann das Grundstück nutzen. Das hat Insolvenzverwalter Jens Schmidt mitgeteilt. „The Flag“ will dort ein Wohnhaus in Holz-Hydrid-Bauweise bauen.

Laut Käufer sollen Apartments für Studenten und sogenannte „Young Professionals“ entstehen, also offenbar Berufsanfänger. Anwalt Schmidt kümmert sich um das Laurenz-Carré, nachdem die Gerchgroup aus Düsseldorf voriges Jahr infolge der Zinswende und Baukrise insolvent ging.

30 Prozent geförderter Wohnbau

Der Hauptausschuss des Stadtrates hatte zuvor zugestimmt. Das Gremium war daran beteiligt, weil es sich um ein Grundstück der Stadt handelt. Der bisherige Erbbaurechtsvertrag bleibt bestehen, die Nutzung wird aber auf „The Flag“ überschrieben. Dort stehen momentan ein Parkhaus und das Gebäude des früheren Music Stores.

Die Grafik zeigt die Übersicht über das Laurenz-Carré.

Die Grafik zeigt die Übersicht über das Laurenz-Carré.

Von der neuen Wohnfläche sind 30 Prozent für den öffentlich geförderten Wohnraum reserviert. Das Land fördert den Bau, besteht aber im Gegenzug auf einer relativ niedrige Miete für 25 oder 30 Jahre – auch an dieser prominenten Stelle. Laut Handelsregister ist „The Flag“ die Nachfolgefirma der RMW Wohnungsgesellschaft Lister 9 GmbH, die sich wie berichtet für das Grundstück interessierte.

Baudezernent äußert sich zufrieden

Baudezernent Markus Greitemann lobte die „schnelle Reaktivierung des Projektes“. Er sagte: „Städtebaulich ist es ein wichtiger Baustein für den Umbau der innersten Stadt und damit ein Beitrag zur erfolgreichen Stadtreparatur im Domumfeld.“

Und Insolvenzverwalter Jens Schmidt sagte: „Mit dem Verkauf des wohnwirtschaftlichen Teils des Laurenz-Carré fügt sich bei diesem wichtigen städtebaulichen Gesamtprojekt ein Mosaikstein nach dem anderen. Die Lage ist außergewöhnlich und einzigartig, sodass wir für dieses Projekt immer zuversichtlich waren, dass es weiter geht.“ Auf dem Immobilienmarkt hatte es zuvor durchaus skeptische Stimmen gegeben, die keinen Markt für einen Wohnbau an der Stelle sahen.

Bürohaus in erster Reihe mit Domblick

Das sogenannte Laurenz-Carré ist ein Areal, das sich direkt südlich des Roncalliplatzes rund 200 Meter entfernt vom Dom befindet. Es entstehen neue Hotels, Büros, Wohnungen und Handel. Das nördliche Baufeld ist seit einem Jahr eine ausgehobene Baugrube, dort stand früher ein Parkhaus, das nun durch ein Büro- und Geschäftshaus ersetzt wird, in das die Berater von Boston Consulting einziehen. Die Hanse-Merkur-Grundvermögen hat das Grundstück aus der Insolvenz gekauft und setzt die Pläne um.

Auf dem südlichen Baufeld wird das denkmalgeschützte Senats-Hotel saniert und zu einem modernen Hotel umgebaut. Auch dort ruht der Bau, noch ist kein Käufer gefunden, die Stadt erwartete aber schon im Mai eigentlich eine „Konkretisierung“.