Nach kirchlichen Anfängen gelangte der Kölner Jugendchor St. Stephan durch zahlreiche Fernsehauftritte auch zu bundesweiter Bekanntheit.
Mit prominenten GratulantenKölner Jugendchor St. Stephan feiert 40-jähriges Bestehen mit Konzert in der Philharmonie

Solistinnen und der Kölner Jugendchor St. Stephan unter der Leitung von Michael Kokott präsentieren beim Jubiläumskonzert in der Philharmonie den kirchenkritischen Song „Bodenpersonal“.
Copyright: Roland Meurer
Er gehört zu Köln wie der Dom. Seit 40 Jahren ist der Kölner Jugendchor St. Stephan eines der musikalischen Aushängeschilder der Stadt. Zahlreiche Auftritte in Fernseh- und Rundfunksendungen machten ihn bundesweit bekannt. Unter dem Titel „4 x 10 Jahre Jugendchor“ feierte das Ensemble am Samstagabend seinen Geburtstag mit einem Jubiläumskonzert in der Philharmonie.
„Vier Jahrzehnte Kölner Jugendchor sind eine lange Zeit“, sagte Chorleiter Michael Kokott vor rund 2000 Konzertgästen, Freunden, Förderern und ehemaligen Sängerinnen und Sängern. Nach zunächst kirchlichen Anfängen in den 1980er Jahren (Papstmesse im Müngersdorfer Stadion 1987, Festgottesdienste im Kölner Dom) hätten die Bläck Fööss den Chor auf die großen Bühnen Kölns und in den Karneval gebracht, erzählt Kokott.
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40 Jahre Kölner Jugendchor St. Stephan - Jubiläumskonzert in der Philharmonie
Copyright: Roland Meurer
Spätestens seit Anfang der 2000er-Jahre sei das Ensemble einer der erfolgreichsten Jugendchöre Deutschlands. Gold- und Platin-Auszeichnungen für die Mitwirkung beim Charthit „Geboren um zu leben“ (2010) der Musikgruppe Unheilig oder das Video im Hamburger Elbtunnel mit dem Brings-Hit „Kölsche Jung“ trugen zur Bekanntheit bei.
Kokott erzählt Anekdoten aus 40 Jahren Jugendchor St. Stephan
Mit einer musikalischen Zeitreise durch vier erfolgreiche Jahrzehnte präsentierte Dirigent und Moderator Michael Kokott mit rund 60 Sängerinnen und Sängern, einer fünfköpfigen Band sowie zahlreichen Solisten aus den eigenen Reihen Pop, Gospel, Charthits, Musical und Songs in kölscher Sprache. Zum Erfolg beigetragen habe aber auch das lebendige Chorleben, sagte Kokott. Oft seien „die Ausflüge nachher“ länger als die eigentlichen Proben gewesen.
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Weggefährten des Jugendchores St. Stephan gratulieren dem Chor und ihrem Chorleiter Michael Kokott musikalisch zum Geburtstag.
Copyright: Roland Meurer
Witzige Anekdoten zu einzelnen Auftritten rundeten das zweieinhalbstündige Musikprogramm ab. An ein Handyklingeln aus den Chorreihen während einer Trauerfeier im Kölner Dom erinnere er sich, sagte Kokott. Der Klingelton damals: „Viva Colonia“ von den Höhnern. „Ich habe nie erfahren, wessen Handy es war.“ Bei manch frommer Domprozession durch die Innenstadt seien Chorsänger auch schon mal kurz zu McDonalds am Dom abgebogen, sagte er. „Zum Schlusssegen waren sie dann wieder zurück in der Kirche.“
Gerne erinnere er sich auch an den G8-Gipfel im Juni 1999 in Köln, als US-Präsident Bill Clinton im Rathaus gemeinsam mit dem Chor den Gospelhit „Oh Happy Day“ sang. Aufsehen erregte das Ensemble 2021 mit dem Lied „Bodenpersonal“, mit dem es die Missstände in der katholischen Kirche kritisiert. Es könne nicht sein, dass die Kirche nach oben Nächstenliebe predigt und unten mit Füßen tritt, sagte Kokott in der Anmoderation zum Lied.
Mit dem von Kasalla-Gitarrist Flo Peil komponierten Jubiläumslied „Du gehörst zu Kölle“ gratulierten die Weggefährten Henning Krautmacher (ehemaliges Höhner-Mitglied), Kafi Biermann (ehemaliges Bläck-Fööss-Mitglied), Christoph Watrin (ehemaliges US5-Mitglied und Ex-Jugendchorsänger) und Bürgermeister Ralf Heinen als Vertreter der Stadt dem Jugendchor und seinem Chorleiter Michael Kokott musikalisch zum Geburtstag. Kokott feierte am Samstag seinen 64. Geburtstag.