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Geschäftsführung legt Plan vorZwei Kölner Krankenhäuser sollen geschlossen werden

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Der Haupteingang der Klinik in Merheim.

Nur der Standort in Merheim soll langfristig erhalten bleiben, wenn es nach der Geschäftsführung geht.

Die Geschäftsführung der Städtischen Kliniken hat der Politik die Schließung zweier Standorte vorgeschlagen. Hintergrund ist die Forderung, die Defizite langfristig in den Griff zu bekommen. Die medizinische Versorgung soll nicht leiden.

Die Geschäftsführung der Städtischen Kliniken hat dem Kölner Stadtrat vorgeschlagen, die Krankenhaus-Standorte in Holweide und Riehl langfristig zu schließen und die medizinischen Leistungen weitgehend in der Merheimer Klinik zu bündeln. Die Variante kursierte zuletzt als eine von sechs Möglichkeiten, die Defizite der Städtischen Kliniken langfristig in den Griff zu bekommen und auf ein Minimum zu reduzieren, wie es Oberbürgermeisterin Henriette Reker forderte.

Kölner Kliniken: Aufsichtsrats-Chef wirbt für die Beschränkung auf Merheim

Aufsichtsratschef Ralf Unna (Grüne) begrüßt den Vorschlag explizit, er würde gerne eine Mehrheit im Rat für das Modell organisieren. „Ich begrüße den Vorschlag der Geschäftsführung sehr und hoffe, dass wir für die Variante eine Mehrheit im Rat finden“, sagte Unna dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ im Anschluss an das Treffen mit der Geschäftsführung, an dem neben den Fraktionschefs auch die Gesundheitspolitiker, zu denen Ralf Unna zählt, teilgenommen haben.

Es werde in dem Modell keine Streichung medizinischer Leistungen geben, so Unna weiter. „Im Gegenteil: Wir werden die medizinische Versorgung in Köln verbessern“, so sein Versprechen. Auch, wenn der Ausgangspunkt für die Veränderung die ökonomische Schieflage ist. „Natürlich ist das Modell ökonomisch sinnvoller, es ist aber vor allem auch medizinisch sinnvoller als der Status quo.“ Er sieht Vorteile etwa darin, dass weniger Transporte notwendig sind, wenn mehr Leistungen gebündelt in Merheim stattfinden. In den dortigen Medizincampus soll massiv investiert werden, um langfristig attraktive Arbeitsplätze zu schaffen.

Kölner Krankenhäuser würden in rund zehn Jahren schließen

Betriebsbedingte Kündigungen, so Unna, wird es im Falle einer Umsetzung des Modells nicht geben. Sie seien in dem Modell explizit nicht vorgesehen. Die endgültige Schließung der Standorte in Holweide und Riehl würde in rund zehn Jahren bevorstehen.

Der Einstieg eines privaten Investors wäre in dem Modell vorerst vom Tisch, auch der Verbund mit der Uniklinik, die dem Land gehört, würde mit einer Entscheidung für das Modell zumindest nicht wahrscheinlicher. Denn mit Investitionen von rund 600 Millionen Euro könnte sich die Stadt der Geschäftsführung zufolge in dem Modell auch aus eigenen Mitteln in eine Zukunft ohne weitere Verschuldung manövrieren. Die finanzielle Abhängigkeit von einem Einstieg des Landes wäre also weniger groß als aktuell.