AboAbonnieren

Klust verschuldetVeranstalter des Kölner CSD insolvent – Übergangslösung in Sicht

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Der Christopher-Street-Day in Köln im Jahr 2015.

Köln – Der Kölner Lesben- und Schwulentag e. V. (Klust), der den „Cologne Pride“ und den Christopher Street Day (CSD) organisiert, hat beim Amtsgericht Köln einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Das hat der Vorstand am Dienstag den Mitgliedern des Vereins mitgeteilt. „Die Entwicklungen der letzten Wochen“ hätten den Antrag notwendig gemacht. Der Klust sei überschuldet. „Ihr könnt euch vorstellen, dass uns dieser Schritt nicht leicht gefallen ist und wir diese Entwicklung sehr bedauern.“

Davon überrascht gewesen war Jörg Altenrath, obwohl er ebenfalls dem Vorstand angehört. Drei Mitglieder hätten an den anderen vorbei entschieden. Aus seiner Sicht hätte kein Insolvenzantrag gestellt werden müssen, denn das Minus betrage „maximal 20000 Euro“ und hätte sich ausgleichen lassen, etwa durch Vorauszahlung von Sponsorengeldern.

Übergangslösung soll CSD dieses Jahr ermöglichen

Unterdessen hat sich unter Federführung der Aidshilfe Köln und des Rubicon e. V. ein breites Bündnis innerhalb der Community der Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender gebildet, um sicherzustellen, dass vom 7. bis zum 9. Juli der CSD wie gewohnt stattfinden kann. Markus Danuser und Sabine Arnolds, beide frühere Klust-Vorstandsmitglieder, sollen eine Übergangslösung erarbeiten, die es kurzfristig ermöglicht, einen Vertrag über die Organisation des großen Straßenfests zu schließen.

Dass es um die Finanzen des Klust nicht gut bestellt ist, war bereits auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Dezember bekannt geworden. Die Mehrheit der Anwesenden beschloss, dem Vorstand Zeit zu geben, die Vorkommnisse aufzuarbeiten, und ihm ein Lenkungsteam an die Seite zu stellen. Er hatte eingeräumt, rund 50000 Euro, die als Rücklage gedient hatte, seien vollständig aufgebraucht worden. (cs)