Zweite Amtszeit in KölnGrüne tendieren wohl zur Unterstützung Rekers
Köln – Die Gespräche zwischen den Grünen und Oberbürgermeisterin Henriette Reker über ihre erneute Kandidatur stehen dem Vernehmen nach vor einem erfolgreichen Abschluss. Aus Kreisen der Partei ist zu hören, intern gebe es eine positive Tendenz für eine Unterstützung Rekers. Die beiden Parteivorsitzenden Katja Trompeter und Frank Jablonski dementieren, dass es bereits eine Einigung gebe. „Wir befinden uns in Gesprächen und werden in zwei bis drei Wochen einen Antrag für die Kreismitgliederversammlung stellen“, sagte Jablonski dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Donnerstag. Aus diesem Antrag werde hervorgehen, ob sich der Vorstand für oder gegen eine Unterstützung Rekers ausspricht. Die überraschende Distanzierung Rekers von den Ausbauplänen des 1. FC Köln im Grüngürtel wird von vielen als Zugeständnis an die Grünen gewertet. Diese hatten die Erweiterung zuletzt klar abgelehnt.Die Mitglieder entscheiden
Die endgültige Entscheidung treffen die Mitglieder. Die Grünen haben den Parteitag bereits vor einigen Wochen auf den 21. September gelegt. Die CDU, die ebenfalls nach eigenen Gesprächen mit der OB beschließen will, ob sie erneut mit Reker in den Wahlkampf zieht, trifft sich nun auch am 21. September zum eigenen Kreisparteitag. Das legt die Vermutung nahe, dass die beiden Parteien ihre Kandidatin gleichzeitig küren wollen. So ließe sich der Eindruck vermeiden, dass die Oberbürgermeisterin einer Partei näher stünde als der anderen. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ wird die parteilose Reker allerdings bereits am 5. September an einer Sitzung des CDU-Parteivorstands teilnehmen.Vor der OB-Wahl 2015 waren es noch die Grünen, die Reker bei einer Mitgliederversammlung am 19. Januar zur Spitzenkandidatin erklärten – die CDU folgte erst einen Tag später. Reker sagte damals, dass unter ihr als Oberbürgermeisterin „eine grüne Handschrift erkennbar“ werden solle.
Reker muss sich der Abstimmung bei beiden Parteien stellen
Der 21. September wird diesmal also der große Tag für Reker sein, weil sie sich der Abstimmung bei beiden Parteien stellen muss. Selbst wenn die Spitzen von CDU und Grünen nun eine Vorentscheidung treffen, handelt es sich lediglich um eine Empfehlung der jeweiligen Vorstände. Das endgültige Votum liegt aber bei den Parteimitgliedern, die sich für oder gegen eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit der Oberbürgermeisterin aussprechen können – die Mehrheit wird am Ende entscheiden.
Reker selbst hat sich bislang noch nicht dazu geäußert, ob sie noch einmal antreten will oder nicht. Grundlage sei die Frage, ob ihre „Vorstellungen als unabhängige Oberbürgermeisterin für die Zukunft Kölns auch von möglichen Unterstützer-Parteien getragen wird“, hatte sie im Juli gesagt. Und das sind in der laufenden Amtszeit eben CDU und Grüne.