Die Trägerinnen des Kölner Gleichstellungspreises nennen die geplanten Kürzungen von 750.000 Euro „ein Armutszeugnis“.
HaushaltskürzungenPreisträgerinnen protestieren gegen geplante Streichungen für Frauen und Mädchen
Die Trägerinnen des Kölner Else-Falk-Preises haben den Rat der Stadt mit Nachdruck aufgefordert, die im Haushaltsplan-Entwurf vorgesehenen Streichungen für Mädchen und Frauen nicht zu realisieren. Der Haushaltsentwurf weist Kürzungen in der Größenordnung von 725.000 Euro allein im Bereich Frauen und Mädchen auf. Es wäre „ein Armutszeugnis“ für die Metropole Köln 2025, wenn die Interessen und Rechte von Frauen und Mädchen nicht mehr wahrgenommen würden, sobald schwierige Haushaltsentscheidungen zu treffen seien, heißt es in dem Brief. Er ist unterzeichnet von den Preisträgerinnen Christiane Lehmann (2024), Behshid Najafi (2022) und Frauke Mahr (2020).
Sie weisen außerdem darauf hin, dass Mädchen und Frauen gleich doppelt von den Kürzungen in den Bereichen Sozial-, Jugendhilfe- und Kulturbereich betroffen sind: durch den Abbau der Träger allgemein und durch den teilweisen oder gar vollständigen Verlust von Angeboten in den Organisationen, „die seit Jahren in Köln ausgezeichnete und bitter notwendige Mädchen- und Frauenarbeit leisten“. Der Else-Falk-Preis wird seit 2020 alle zwei Jahre von der Stadt Köln verliehen für herausragendes Engagement von Frauen bei der Gleichstellung von Frauen und Männern sowie Mädchen und Jungen.
Die Preisträgerinnen erinnern in ihrem Brief daran, dass eine solche Entscheidung „im eklatanten Widerspruch“ zu dem unübersehbaren Zuwachs an Gewalt gegen Mädchen und Frauen, Frauenverachtung und Hass auf Frauen im Netz stehe. Köln habe einen Gleichstellungsausschuss und ein engagiertes Amt für Gleichstellung. Dazu passten keine Kürzungspläne, von denen Mädchen- und Frauenarbeit überproportional betroffen sei. Der Rat der Stadt wird am 13. Februar darüber entscheiden, wie der Haushalt 2025/26 der Stadt aussehen wird. (ari)